Zurueck in Ecuador checken wir ins Cummunity Hostel ein. Es wurde mir schon oft empfohlen war jedoch das letzte Mal als ich buchen wollte bereits ausgebucht.
Wir wurden super herzlich empfangen. Das Hostel ist wie ein riesiges Familienhaus. Das Badezimmer ist wie Zuhause. Es hat einen Livingroom und eine Kueche. Ein Ort um sich wohl zu fuehlen.
Wir schliefen aus und wollten dann noch den Mittelpunkt der Erde sehen. Muss fast gemacht sein, wenn man schon in Quito ist. Wir nahmen den Bus bzw. die Busse und treffen schliesslich am Mittelpunkt der Erde ein. An dem Punkt der Erde, welcher am weitesten von der Erdmitte entfernt ist. Wir kaufen ein Ticket um auch in die Museen eintreten zu duerfen. Zuerst sehen wir Haeuser, wie sie frueher aussahen an Kueste, Berg und Amazonas. Die Attrappen sahen ehrlichgesagt besser aus, als das wirkliche Zuhause der Ureinwohner von Quito. Danach gingen wir ins Museum. Es wurden einige Dinge erklaert und auch Experimente konnten wir machen. Zum Beispiel stand ich auf eine Waage, welche mir anzeigte wie schwer ich auf dem Mond, auf der Sonne und auf der Erde bin. Wusstet ihr, dass man auf dem Aequator rund ein Kilo leichter ist als normal? Ich versuche dies zu verdrängen, als ich auf die Waage stehe 😉
Wir laufen weiter und kommen an Restaurants vorbei. Wir haben Glueck. Auf unserem Plan bevor Thea nach Hause geht steht ausser Mittelpunkt der Erde auch noch Teleferico, Sushi und Meerschweinchen essen. Perfekt. Die traditionellen Restaurants hier bieten als Spezialitaet Meerschweinchen an. Wir greifen zu und teilen uns Meerschweinchen und Bier. Bevor wir kosten konnten mussten hunderte Fotos und Videos gemacht werden. Dann geht‘s los. Mein Empfinden: Schmeckt nach Fisch. Das Meerschweinchen ist etwas fettig und hat einen Fischgeschmack. Klingt vielleicht nicht sonderlich gut, war es aber. Es war super lecker. Auch Thea als Koechin (und Vegetarierin) mochte das Guineapic. Super zufrieden konnten wir den Mittelpunkt der Erde verlassen. Nun habe ich neben Lama und Alpaca auch noch das Meerschweinchen probiert.
Auf dem Nachhauseweg wollten wir auch noch die Teleferico machen. Somit haetten wir alles Obligatorische abgeschlossen und Thea kann morgen das Land mit gutem Gewissen verlassen. Ich moechte nochmals erwaehnen: Die OeV in Ecuador sind schrecklich. Als wir zumindest in der Naehe der Teleferico ankamen war es ca. zwei Minuten vor Sonnenuntergang. Wir eilten den super steilen Huegel rauf. Als wir ausser Puste in die Gondel einstiegen war die Sonne schon fast unten. Wir konnten die vielen Lichter ueber Quito sehen. Zwar nicht was wir sehen wollten, doch auch wunderschoen. Zum Abendessen erledigten wir dann auch noch den letzten Punkt der Liste. Sushi. Njommi..! Zufrieden gehen wir zurueck ins Hostel, tranken noch unseren restlichen Wein fertig und schauten die Fotos der letzten Tage an. Dann brach Theas letzte Nacht an.
11:00 Uhr noch zwei Stunden bis der Shuttle vor der Tuere steht. Wir fragen jemanden aus dem Hostel, was wir mit dieser Zeit noch machen koennen. Wir verfolgten den Vorschlag und gingen in den Turm der groessen Kirche von Quito. Steile Stufen hinauf und schliesslich eine schoene Aussicht ueber Quito. Nun haben wir diesen Anblick auch noch bei Tag.. Perfekt.
Und schon muss ich mich von Thea verabschieden. Wir hatten eine super Woche. Wir konnten Kueste, Hiking, Abenteuer und Stadt rein packen. Viel erlebt. Viel gelacht. Ich hatte viele Momente in denen ich sehr froh war, dass Thea dabei war und ich wuenschte sie koennte noch etwas bleiben.
Thea falls du dies liest: Danke viel Mal fuer deinen Besuch. Es war perfekt (bis auf die diversen fehlende Gegenstaende ;)) und ich freue mich bereits dich in der Schweiz wieder zu treffen.
Fehlende Artikel: Nicht nur meine Tasche mit Sonnenbrille, IPod, Geld etc. sind wir los. Ihr erinnert euch an Theas Portmonnaie. Heute Morgen sagte ich zu Thea: Das teuerste, was ich jetzt noch besitze ist meine Regenjacke. Ratet Mal was seit neustem nicht mehr auffindbar ist?! Nicht nur mir fehlt etwas, was ich noch gut gebrauchen koennte. Waehrend Thea ihre Tasche packt bemerkt sie, dass ihr schoener Bikini in Atacames geblieben ist. Ihr denkt jetzt wir sind Huehner und koennen nicht auf unser Zeug aufpassen, doch wenn man so oft „das Zuhause“ wechselt und unterwegs ist passiert es einfach, dass Zeug liegen bleibt…
Ohne Handy fuehle ich mich wieder unwohl. Ich weiss dies ist ein „First World Problem“ aber ich kanns nicht aendern, dass ich mich hilflos fuehle. Ich entschliesse zu warten bis Kolumbien und mir da ein guenstiges Handy zu kaufen. Auf dem Weg zu unserem moechtegern Kaffee Bailey’s aber sah ich im Schaufenster ein Samsung J2 Prime fuer 149.-. Dies erscheint mir als guter Preis. Ich ging nach Hause googelte und entschloss mich dies zu kaufen. Somit bin ich nun wieder ausgeruestet mit Kamera, Navi und Internet. Sofort fuehle ich mich nicht mehr hilflos jedoch immer noch sehr unwohl auf den Strassen von Quito. Ecuador ist das erste Land in dem ich mich wirklich unwohl fuehle. Die Menschen jung bis alt pfeifen mir nach, sprechen mich an und lassen mich wie im Zoo da stehen. Ich bin froh wenn ich in Kolumbien bin. Trotzdem moechte ich mir deswegen nicht das schoene Land Ecuador verderben lassen und buche noch eine letzte Tour zum Vulkan Cotopaxi.
Am Tag Theas abreise ging ich noch mit einer Franzosin in den grossen Park von Quito. Dabei wussten wir nicht genau, welche Treppe wir hoch müssen. Wir standen plötzlich vor einer Treppe mit ca. drei komischen Männern, vielleicht Obdachlos. Der eine den kannte ich. Er begleitete uns einmal zu einem ATM und verlangte danach 3 Dollar dafür. Die Treppe war vom Regen völlig zerstört. Ich zögerte, doch meine Freundin lief voraus. Der eine Mann gab ihr die Hand wollte helfen und sie fiel. Mit dem Kopf auf einen Stein. Wir kehrten sofort um und kauften ein erste Hilfe Bier um ihren Kopf zu kühlen. Wir beschlossen ab sofort besser auf unser Bauchgefühl zu hören…
Cotopaxi
Am Morgen frueh gehts los. Ich mache mich auf die Suche nach dem Treffpunkt. Nachdem ich zwei Mal in die komplett falsche Richtung lief, da ich mich nicht traute das Handy zu lange in der Hand zu halten, erreiche ich den Meetingpoint noch rechtzeitig. Wir fuhren ca. 1 Stunde, dann gab es ein reichliches leckeres Fruehstueck. 1-2 Stunden weiter und wir erreichten den Parkplatz unter dem Vulkan. Das Wetter ist einigermassen gut, doch die Wolken haengen ueber den Cotopaxi. Man sieht kaum die Schneespitze. Wir hoffen die Wolken gehen ein bisschen weg bis wir oben sind. Hier aendert das Wetter im Sekundentakt.
Wir laufen los. Rein in die Wolken. Es wurde kaelter und kaelter und faengt schliesslich an zu Regnen. Wir befinden uns auf ueber 4000m ihr koennt euch nicht vorstellen wie der Wind wehte. Die Regentropfen brennen im Gesicht. Wir muessen die Haende vors Gesicht halten um die Schmerzen zu lindern. Wir dachten wir muessen umkehren, doch dann wurde der Wind etwas schwaecher und wir waren zielorientiert. Durch das anstraengende laufen wurde uns langsam warm. Die Herzen rasen der Puls schlaegt. Wir gehen hoch bis 4864m wo uns das Basecamp erwartet. Ich war als erstes oben und rannte fast. Dies aber nicht weil ich besonders fit bin sondern nur weil ich dringend aufs Klo musste. Ausserdem bin ich im Gegensatz zu anderen nach Bolivien und Peru die Hoehe gewohnt. Oben angekommen tranken wir einen warmen Cocatee. Die Finger brennen. Bis zum Schluss war es super nass und neblig. Wir konnten kaum einander sehen. Wir warteten 30min, doch das Wetter wurde nicht besser und wir kehrten zurueck zu unserem Bus.
Den Weg runter rannten wir. Es ist einfacher auf dem Vulkangestein zu rennen. Es ist wie Skifahren super rutschig und weich. Die Schuhe voller Sand sassen wir im Bus. Eigentlich ist nun Biken angesagt. Im Moment ist dies jedoch kaum moeglich. Ausserdem habe ich keine Handschuhe. Das koennte Fingertoetend sein. Wir machten mit dem Fahrer ab, dass er einige Kilometer runter faehrt, bis es waermer und klarer wird. Wir mussten leider viel runter fahren. Doch dann war es angenehm warm und wir konnten die wunderschoene Aussicht auf dem Fahrrad geniessen. Schade, es waere wohl alles so wunderschoen farbig wie hier. Unser Guide meinte er habe seit Ewigkeiten nicht mehr erlebt, dass der Vulkan komplett unsichtbar ist. Naja Pech gehabt…
Zurueck im Hostel ist hirnen angesagt. Ich moechte unbedingt weiter nach Kolumbien. Ich fuehle mich nicht wohl in Quito und habe ausserdem nur noch ein bisschen mehr als eine Woche bis ich in Bogota sein muss. Ich informiere mich wie ich ueber die Grenze komme. Es ist furchtbar. Ich muss einen Bus nehmen, dann das Taxi ueber die Grenze und erneut einen Bus. Da die Busfahrten ewig dauern muss ich wahrscheinlich noch an einem Ort uebernachten bevor ich dann am Zielort San Augustin eintreffe. Alle raten mir fest davon ab einen Nachtbus zu nehmen. Ausserdem soll ich nicht nach 6 an einem Busbahnhof ankommen. Dies ist nicht moeglich! Ich weiss nicht ob ich mir dies alleine zutrauen kann. Eine Gruppe geht am Montag los, allerdings nach Cali, also nur bis zur Grenze im selben Bus. Den „schlimmen Teil“ ist alleine durchzustehen. Immer diese Entscheidungen. Dazu kommt, dass heute PubCrawl ist und das Hostel bekannt fuer die guten Pubcrawls ist. Ich aber müsste morgen sehr frueh los um die Grenze bei Tag zu erreichen…
PubCrawl
Im Hostel gehen wir los. Kurze Einfuehrung. Nichts mitbringen. Wir muessen damit rechnen, dass alles was wir dabei haben verloren bzw. gestohlen wird. Ausserdem ist jeder fuer sich selber verantwortlich. Die Guides passen nicht auf uns auf, doch wir sind eine Familie und helfen einander. Beruhigend oder Angst einfloessend? Wir starten in der ersten Bar und werden dann mit Schulbussen zur naechsten gebracht. Wir cool ist das. Es folgt ein Club, eine Karaokebar und schliesslich der letzte Club. Um drei Uhr muessen die Clubs schliessen. Wir werden hoeflich gefragt, ob wir gehen wollen oder bleiben. Wenn wir bleiben koennen wir einfach nicht vor 5 Uhr raus. Komisch? Wir blieben und wurden durch eine Art Besenkammer in einen anderen Club gefuehrt ohne Musik. Ohne Musik war das Ganze nicht so feierig. Ich unterhielt mich mit den Leuten, traf zwei Schweizer und lernte viele neue Leute kennen. Pubcrawl ist super. Nie lernst du so viele Leute auf einmal kennen. Nie hoerst du so viele Lebensgeschichten in so kurzer Zeit.
Am naechsten Morgen ist totenstille im Hostel. Jeder hat irgendwelche Beschwerten und macht so ziemlich nichts. Mir gehts prima und ich verbrachte den kompletten Tag am Computer mit Bilder auf meine Speicherplatte laden und hochladen in den Blog. Mit dem neuen Handy ist dies naemlich nicht moeglich. Das wird eine harte Blogzeit. Viel Aufwand und immer abhaengig von einem Hostelcomputer.
Um noch ein bisschen raus zu kommen wollte ich mich meinen neuen Freunden noch die Goldkirche anschauen gehen. Sie ist innen total vergoldet mit 40kg Gold. Leider war diese geschlossen. Wieso auch nicht, ist ja Sonntag ;). Zurueck im Hostel ist Romantic Date Night. Ich traute mich nicht einzuschreiben und bereue es nun, wenn ich den Leuten zuschauen muss, wie sie bei Kerzenlicht Bolognesa essen. Ich goenne mir ein Glas Rotweis und schreibe auf was ich erlebt habe. 😉 Auch gut 😀
Mitad del Mundo
Thea und Zora auf dem Ecuator

Muesumaktivities…

Suesses Meerschweinchen. njommi


Gondelbahn bei Nacht..

Kirche in Quito


Aussicht aus dem Turm

Zora an der Orgel. Das Talent leicht sichtbar..
Und noch kurz vor Theas Abreise auf der Suche nach einem Kaffeebaily’s. Leider ohne Erfolg..

Cotopaxi

Die kaelte brennte auf der Haut und weder Cotopaxi noch Basecamp sind sichtbar..

Biketour runter in die Waerme
