Treffpunkt ist 6:30 Uhr obwohl der Katamaran erst um 8:00 Uhr los fährt. Jetzt weiss ich auch warum. Es wird eine schöne Schlange gebildet und dann wird eingecheckt wie beim Flugzeug. Jeder kriegt einen Beutel (ja, Beutel) Wasser und eine Tablette gegen das Erbrechen, welche empfohlen wird. Dann folgt der Security Check. Zwei Polizisten durchsuchen alle Gepäckstücke. Das dauerte. Ich war mit einer Engländerin im Gespräch als wir an der Reihe waren. Die Polizisten sind langsam gelangweilt und öffnen nicht mal mehr alle Reisverschlüsse. Nach dem Security Check gingen wir auf eine Art Floss/Boot, welche uns zum Katamaran brachte. Zuerst musste aber noch auf den frühstückenden Kapitän gewartet werden. Als er da war fragte er uns, ob wir die Tablette genommen hatte und spielt ein wackelndes Boot vor. Scheint ernst zunehmen sein. Natürlich habe ich die Tablette nicht genommen. Ich möchte doch wissen, ob ich seekrank geworden wäre oder nicht.
Der Katamaran war innen wie ein Bus. Man sagt doch man soll die ersten Minuten einen Punkt an Land fixieren. Wie aber wenn man durchs Fenster bloss den Himmel sieht. Ich überlege und das einzige was Sinn macht ist eine Wolke zu fixieren. Es ging los. Mir war schon unwohl im Magen aus Angst unwohl zu sein.
Wolke fixieren war nichts. Das Boot schwankte so fest, dass die Wolke einmal über und einmal unter dem Fenster verschwand. Für einmal zog ich meinen Sicherheitsgurt straff sitzend an und konzentrierte mich darauf raus zu schauen. Die ersten 10min gingen gut, dann merkte ich wie mir schwindlig war und mein Magen etwas gegens Boot fahren hat. Ich probierte alles. Augen schliessen, Meer anschauen, Fernsehschauen, Punkt im Schiff fixieren. Ich merkte Wolke und Augen schliessen geht am Besten, doch sobald ich die Konzentration verlor und mit den Gedanken abschweifte war mir komplett schlecht. Ich hörte laute Musik damit ich die Erbrechenden nicht hören kann, den Geruch konnte die Musik mir jedoch nicht nehmen. Die Arbeiter an Bord tragen fleissig volle Säckchen raus, verteilen Taschentücher und sprayen Duftspray. Stehen war im Boot ganz unmöglich. Es schlug den Säckchenmann zwischen denn Sitzen hin und her. (Kannst froh sein, wenn du kein Säckchen abkriegst ;)) Kennt ihr das Gefühl, wenn euch „das Wasser im Mund zusammen läuft“. Dies hat nichts mit Leckereien zu tun. Dies meint „Lauf zur Toilette, Jetzt!“. So weit war ich, jedoch hielt ich es aus und kam sauber in Providencia an. Nächstes Mal vielleicht doch ne Tablette..?
Perfektes Wetter erwartet uns. Um „einzutreten“ mussten wir angeben wo wir untergebracht sind und wie lange. Beim Warten auf mein Taxi kam ein Afrokolumbianer (so nenne ich die Einwohner der Insel) zu mir. Er stellte sich vor und fragte mich, ob ich verstehe was sie sagten. Er erklärte mir, dass sie eine eigene Sprache haben. Kreolisch. Für mich wie ein Mix aus Spanisch und Englisch. Und ja, es ist etwa 60% Englisch, 30% Spanisch und 10% Afrikanisch. Dann sagte er, wenn du Kajak fahren gehst oder Pferdereiten, dann wirst du mich wieder treffen. Nett. Dann kam auch schon Henry. Mein Taxi. Er hat seinen kleinen Sohn dabei. Dieser stand vorne auf den Scooter und ich sass hinten drauf. Während Kleinhenry auf dem Lenkrad schlief fand ich es sehr unbequem.
Henry fuhr noch ein bisschen hin und her und zeigte mir wo ich gut essen kann, wo die schönen Strände sind und brach mich dann Nachhause. Da wurde ich von Mario und seiner Frau freundlich empfangen. Ich war etwas gestresst, weil ich nur so kurze Zeit auf der Insel habe und noch gar nichts über Providencia weiss. Die zwei nahmen mir meine letzten Sorgen. Sie fragten was ich vorhabe und ich zeigte mein ausgeprägtes Fragezeichengesicht. Da meint die nette Frau: Nun gut. Jetzt bist du bestimmt geschafft von der Fahrt und willst etwas Ruhe. Ich schlage vor du läufst hier die Strasse runter und verbringst den Nachmittag an diesem wunderschönen Strand. Mittagessen kannst du bei einem der drei Restaurants am Strand, die sind super. Iss Fisch. Morgen früh kannst du mit einem Boot um die Insel gehen. Die Tour ist super und du bist um 2 schon zurück und kannst die Insel noch vom Land aus erkunden.
Ich war begeistert und übernahm den Plan genau so. Nach den Kosten wollte ich nicht fragen, ist gebucht. Dann zeigte sie mir mein Zimmer. Mir wurde gesagt es sei ein Hostel und ich komme in einen Dorm, doch dies trifft gar nicht zu. Ich bekam ein Einzelzimmer mit Balkon und Hängematte. So lerne ich zwar keine Leute kenne, aber ich bin bereit dafür hier meine Reise zu beenden. Abzuschalten, nachzudenken und für mich zur Ruhe zu kommen. Ich begann die Reise alleine und möchte sie alleine beenden.
Ab an den Strand. Die Sonne scheint wunderschön. Ich kam am Strand an und traute meinen Augen nicht. Ein langer, wunderschöner, karibischer, perfekter Strand und keine Menschenseele im Wasser. Warum? Das komplette Gegenteil von allem was ich bisher sah. Ich lief etwas weiter. Da lagen einige brutzelnde Menschen im weissen Sand. Ich wollte mich gerade hinlegen da fährt ein Motorrad vorbei. Der Typ fragte mich wie ich heisse dann sagte er leg dich auf den Liegestuhl oder in die Hängematte, alles gratis, dir soll es hier gefallen. Ich war perplex und wollte den Liegestuhl verstellen. Die Lehne geht nicht rauf. Da ruft ein anderer aus den Palmen: Hier nimm den. Ich holte den anderen Liegestuhl und sagte danke und zurück kam „Don’t worry, be happy“.
Ich lag auf dem Stuhl und konnte nicht geradeaus denken. Was läuft hier?! Ich hörte bereits die Menschen sind nett aber das sagt man doch immer nur so.
Ich lag an dem wunderschönen Strand unter Palmen und schaute ins blaue Wasser. Der Liegestuhlmann sitzt zu mir. Bill Clinton, (witzig wie diese ganz klar afrikanischen Menschen Kolumbien angehören). Wir kamen ins Gespräch und er sagte mir, dass ich erst Zuhause realisieren werde wie wunderschön es hier ist. Er zeigte auf ein Fischerboot im Meer und sagte es sehe aus wie eine Zeichnung, aber im Moment bin ich noch nicht in der Lage dies zu realisieren, ich bin im Traum und wache dann auf zuhause und realisiere wo ich war und was ich sah. Dann erzählte er, dass er noch nie weg von der Insel sei, doch er will auch nicht. Wenn er etwas genau weiss, ist es dass er diese Insel nie verlassen wird. Er liebt die Menschen, er liebt die Art wie auch er ist. Er hat so viele positive Energie und schwärmt von Liebe, Frieden und Zusammengehörigkeit. Er sagt wenn du auf der Strasse läufst und einen Mann mit Mangos siehst muss ich nicht wie sonst auf der Welt um den Preis fragen, denn er wird mir sowieso so viele schenken wie ich will. Seine Positive Art ist überwältigend. Er predigte du alleine bist für dein Glück verantwortlich und wenn dir jemand in den Rücken fällt dann vergib ihm. Nicht für ihn sondern für deinen eigenen Frieden. Später lud er mich auf ein kaltes Wasser ein und sagte falls ich die Insel sehen will oder das beste Eis oder die beste Kokosnussmilch testen will kann ich ihn einfach rufen und er fährt mich hin. Dann meinte er und nun gehe ich, denn du brauchst Abstand und Ruhe.
Ich war positiv geschockt. Ich kann nicht alles schreiben was er sagte, doch er zeigte mir dass er sein Leben liebt und allen Menschen was Gutes tun möchte. Dass positives Denken, Liebe und Freiheit alles ist was man braucht. Auch wenn er grundlos auf mich einredete. Seine Worte taten mir gut. Gerne würde ich auch so denken wie er.
Ich ging baden da sah ich aus dem Wasser ein Mädchen/Frau, welche mit dem Rücken gegen den Strand weinte. Ich wollte diese positive Energie gleich weitergeben und ging zu ihr und fragte sie, ob ich sie umarmen darf. Wir umarmten uns, dann lief sie dankend davon.
Nun während dem Gespräch mit Clinton tastete ich immer wieder nach meinem Rucksack. Wieso kann ich den (Einheimischen) Menschen nicht mehr vertrauen. Wieso hinterfrage ich jede nette Geste? Zwei Mal erwähnte er, dass ich falls wir eine Tour um die Insel machen unbedingt mein Handy und die Kamera mitnehmen soll. Bei mir klingeln alle Alarmglocken. Doch umsonst..
Und jetzt sage ich euch was perfektes Wetter heisst: Die Sonne scheint es ist warm aber ein kleiner Wind geht. Zwischendurch kommen Wolken, damit es nicht zu heiss wird. Einmal schlief ich ein auf meinem Liegestuhl und wachte überhitzt auf. Da kam ein feiner Regen der abkühlte. Die Sonne scheinte aber immer noch und hielt mich gleichzeitig warm. Dies geschah zirka 3 Mal. Nie war mir kalt und nie zu heiss. Wenn eines davon der Fall war konnte ich ins Meer flüchten, welches übrigens wellenlos durchsichtig einfach da ist.
Gerade als ich aufbrechen wollte kam ich mit einer Deutschen aus Kanada ins Gespräch, Sina. Sie ist bereits das zweite Mal hier und bleibt diesmal einen Monat. Sie möchte länger hier bleiben allerdings wird die Insel sehr beschützt. Man kann nicht länger als 4 Monate bleiben obwohl das Kolumbianische Reglement dies zulässt. Die einzige Lösung wäre Land kaufen da muss man jedoch gleichzeitig das Land unterstützen eine Art Spendevertrag unterschreiben und die Kosten werden enorm hoch. Ich versteh sie völlig. Das war mein erster Gedanke. Läuft Mal Zuhause alles schlecht komme ich einfach hier hin bis es mir wieder gut geht.
Wir sprachen noch ein bisschen, dann ging ich nach Hause und Sina bot mir an mich später mit dem Roller abzuholen um zu der Rolands Bar (der einzigen Bar) zu fahren. Ich willigte ein obwohl ich meinen Abend schon mit früh ins Bett gehen geplant hatte.
Dann ging ich duschen und Essen. Während ich auf das Essen wartete kamen mir so viele Gedanken über die Worte von Colin in den Sinn, dass ich im Restaurant nach Stift und Papier fragte und all meine Gedanken auf das viel zu kleine vorgedruckte Papier schrieb. Es kamen Dinge raus wie: „Verschenk dein Lachen“ und „Du bist Perfekt, wenn du dich selber bist“.
Ich hatte bereits die Zähne geputzt und war bereit fürs Bett als Sina mit ihrem Scooter vor dem Tor stand. 30min zu spät um 10 Uhr kam sie an und fragte ob ich noch mit will. Ich fragte ob sie sicher sei, dass mich jemand nach Hause bringt und sie versicherte mir sie bringe mich auf jeden Fall, jeder Zeit nach Hause. Ich sprang auf und wir fuhren Richtung Rolands Bar. Auf dem Weg wichen wir Fröschen, riesen Krebsen und Hunden aus. (Die Hunde sind hier auch anders. Sie wollen kein Essen, sie wollen nur Liebe.)
Da sitze ich also mit zwei Bob Marleys, einem Afrolatino und einer Deutschen. Direkt am Meer, welches selbst bei schwarz/weiss irgendwie türkis aussieht. Die Palmen hängen über die Bar. Wie in einem Film. UNFASSBAR, BESSER ALS JEDER FILM.
Ich will mehr wissen über die Art wie die Einwohner hier denken. Die Antwort auf jede Frage ist „Love“. The key is Love. Love is the key.. Und schon geht’s los. Sina fragt vor wem das Militär der Insel sie eigentlich beschütze. Venezuela? – „Vor uns selber. Sie bewachen uns. Sie trauen uns nicht und wollen nicht dass einer aus der Reihe tanzt.“ Frei sind sie hier nicht, sie haben keine Möglichkeit die Insel zu verlassen. Wenn dann geht’s nach Bogota. Sina erklärt mir: Die Menschen hier sind gefangen, sie wissen nicht was ausserhalb der Welt geschieht. Sie sind naiv. Ich antworte darauf: Ist naiv und glücklich nicht besser als weise und… sie gibt mir Recht. Es schweigt und wir denken nach. Wir sprachen noch ca. eine Stunde weiter als alle schon weg waren und verabredeten uns für den nächsten Tag. Selbe Zeit selber Ort.
8:oo Uhr morgens ging ich frühstücken. Während ich ass rufte Marios Frau jemanden an um mich für die Bootstour anzumelden. Bis ich abgeholt wurde lag ich noch in meine Hängematte und las. Dann kam mein Scooter und ich wurde zum Treffpunkt verfrachtet. Da Zahlte ich etwas mehr als für die normale Tour und schliesste mich der an, welche an drei verschiedenen Orten schnorcheln geht. Es sind nur drei weitere Teilnehmer und wir gingen als kleine 4er Gruppe los. Ein Paar aus Kanada und ein Kolumbianer. Alle schätzungsweise Mitte 30. Wie alle Touristen auf dieser Insel. Wir gingen ans erste Riff zum schnorcheln. Es ist unglaublich. Das Wasser so klar und so türkis. Somit konnte man ziemlich weit sehen unter Wasser. Schon bald hatte ich es raus, wie ich mit den Flossen umgehen musste und ich düste durchs Meer. Ich sah Fische aller Art, aller Farben und aller Grössen.
Danach machten wir einen Stopp in Zentrum, weil ich zum Bankomaten muss und Wasser kaufen (Vorteil an kleiner Gruppe). Leider ging kein einziger ATM der Insel. Das kann knapp werden..
Dann gingen wir weiter zu einer kleinen Insel. Dieser Ort, dieses Meer ist wohl das schönste, was ich je gesehen habe (und ich war schon Inselhüpfen in Kuba). Das Meer hatte 7 Farben. Wir liefen auf den Gipfel der Insel und konnten alle sehen. Es war atemberaubend! Dann schnorchelten wir um die Insel und sahen Schildkröten. Sie sind so ruhig und gelassen.
Der nächste Ort war ein Riff mitten im Meer. Auch hier schnorchelten wir wieder etwa eine Stunde und sahen Sägefische, 1meter grosse Fische, zwei von uns sahen sogar Oktopusse. Sie wechseln die Farbe und passen sich dem Hintergrund an. Wie gerne hätte ich dies auch gesehen. Selbst die vielen verschiedenen Pflanzen sind unglaublich beeindruckend. Es war ein perfekter Tag. Ich konnte vom Wasser und von der Farbe des Meeres nicht genug kriegen.
Unser Fahrer lud uns alle an unseren Stränden ab, wo wie am nächsten wohnten und wir trafen uns eine Stunde später an meinem Strand. Dem schönsten und grössten der Insel. Wir assen zusammen Fisch und legten uns dann wieder an den Strand. Auch Sina war wieder da. Das Meer lag vor uns wie ein Spiegel. Keine Welle nichts. Wir blieben bis die Sonne unter war, dann gingen wir nach Hause und verabredeten uns für die Rolandsbar.
Heute wurde ich mit zwei Rollern abgeholt und auf dem Weg sahen wir nicht einen Krebs, dafür fuhren wir eine Katze an. Zum Glück war es nur ihr Schanz.. in der Bar angekommen treffen wir den einen von gestern wieder (kann mir diese Namen nicht merken). Auf seine Frage wies uns geht antwortete Sina: „Gut und dir? Bestimmt exzellent, bestimmt ist dies der beste Tag deines Lebens.“ Er antwortet: „ja genau, heute, hier, mit euch.. der beste Tag meines Lebens.“ Nach 5 Begrüssungen merkte ich, dass dies alle hier sagen. Ich weiss genau ich grinste, als mich der eine fragte ob ich traurig bin. Das Ding ist, die sind alle so gut drauf, dass ein smilender Tourist noch traurig aussieht. Sina fragte ihn: „Was würdest du denn machen, wenn jetzt mal jemand sagen würde ihm geht’s nicht gut.“ Er meinte: „I would give him love and some of my good vibrations..“ Wie gerne übernähme ich diese Lebenseinstellung. Etwas später überredete mich der einte dazu tanzen zu lernen, wie sie es machen. So wurde mir dies ja noch nie beigebracht. Er stellte mich in die Mitte und sagte: „Tanz was du fühlst.“ Ich wollte nicht und kam mir blöde vor, doch er liess mir keine Wahl. Wie gerne hätte ich schon ein paar Biere getrunken gehabt. Doch es ging nicht lange und wir tanzten durch den Sand.
In Providencia gingen wir immer früh schlafen. Clubs, Party gibt’s hier nicht. Einmal die Woche ist ein Pferderennen am Strand. Dass hätte ich gerne gesehen.
Der letzte Tag am Meer steht an. Eigentlich der letzte Tag meiner Reise. Deshalb klingelte der Wecker bereits um 6:45 Uhr. Drei Mal schlummern, dann stand ich auf, packte alles zusammen und ging Frühstücken. Ich fragte Mario ob ich den Roller für zwei/drei Stunden mieten darf und er mir einen Stundenpreis machen kann. Er sagte klar, geh so lange du willst und wir schauen, was wir dir für einen Preis machen. Ich stieg auf meine pinke Maschine und fuhr los. Zuerst Richtung Stadt, probieren ob der Geldautomat heute funktioniert. Dies ist immer etwas Lotto und ich kann den Roller nicht bezahlen ohne vorher Geld abzuheben. Er funktionierte nicht, also drehte ich eine Runde um die Insel und kam wieder. Die Insel ist wie gemacht für mich. Es gibt nur eine Hauptstrasse, man kann sich kaum verfahren. Trotzdem musste ich öfters kehren, weil ich am Ziel vorbei fuhr. Immer wieder hielt ich an und lief zu Stränden, genoss die Aussicht und knipste Fotos. Ich bin noch nie Roller gefahren und es machte mir mega Spass. Leider hatte ich meine Schwierigkeiten. Ich konnte nicht anhalten ohne dass mir der Motor abstellte. Ich versuchte alles. Kuppeln, nicht kuppeln, nur wenig kuppeln, es ging einfach nicht. Einmal hielt ich an um ein Foto zu machen. Ich würgte sanft den Motor ab und fuhr rechts ran. Sofort hielt ein Mann an und fragte mich, ob mein Roller kaputt sei. Ich sagte nein, alles gut und er fuhr weiter. Ich genoss zwei Stunden Roller fahren und Insel erkunden, dann ging ich zurück und brachte Mario den Roller. Er sagte: Lass ihn aussen stehen und geh an den Strand. Um 1:30Uhr treffen wir uns hier und ich bestelle dir ein Taxi. Ich liebe die Leute hier!!!
Providencia ist das Paradies. Ich habe noch nicht sehr viel der Welt gesehen, doch ich bin mir sicher, dass dies einer der schönsten Orte der Welt ist. Ich hoffe die Insel bleibt noch so und die Einwohner können sie beschützen. Natürlich ist der Reiz da einen first class Urlaubsort daraus zu machen. Bis jetzt ist die Insel aber noch „geheim“. Unbekannt. Es wird keine Werbung gemacht und selbst die Kolumbianer wissen oft nichts davon. Wieso die noch kolumbianisch ist, ist eh ein Rätsel. Sie war einmal ein Geschenk der Spanier an Kolumbien. Für mich gehört die Insel ganz klar zu Jamaica. Jamaica nur noch besser. Keine überfüllten Strände, keine Strandverkäufer, perfektes Wasser und 5000 lebensfreudige Einwohner. PERFEKT!
Aber eben.. Immer kann ja nicht alles perfekt sein. Ich wollte gerade nach Hause um pünktlich beim Katamaran zu sein, da springt mir Marios Frau entgegen. Sie verrührte die Hände: „Der Katamaran geht heute nicht. Er ist von San Andres gar nie los gegangen.“ Scheisse! Ich würde gerne noch lange auf Providencia bleiben, aber das passt jetzt gerade nicht. Ich habe morgen früh einen Inlandflug und dann den Flug in die Schweiz. Ich kann unmöglich alles verpassen. Sie brachte mir meinen Rucksack und rannte zu meiner Zimmertür. „Dusche, ich rufe dir ein Taxi du musst an den Flughafen.“ Erst auf dem Rücksitz des Rollers realisierte ich wie mutig das von mir war noch zu duschen. Alle die auf den Katamaran wollten werden nun Flüge wollen, denn morgen ist Samstag und es geht auch kein Katamaran. Am Flughafen angekommen fragte ich mich rum. Alle halfen aber waren super langsam. 2 Airlines sind bereits ausgebucht. Jetzt gibt es noch eine und der nette Herr sagte immer nur „warte bitte“. In meinem Kopf singe ich leise „everything is gonna be alright“. Zwei Freunde sind auch angekommen und versuchen einen Flug zu kriegen. Schlussendlich war noch ein Platz frei und sie sagten geh!. Auch sie haben einen Inlandflug morgen, doch nicht zusätzlich noch einen Europaflug. Erst Mal aufatmen, doch dann funktioniert meine Kreditkarte nicht. Unterdessen kam Henry an, der Taxichauffeur, welcher mich eigentlich zum Katamaran bringen wollte. Er hörte dass das Schiff nicht fährt und kam mich suchen. Er wartete bei mir bis ich mein Ticket in der Hand hatte dann ging er. Nun sitze ich im Bordingraum. Dem wohl schönsten der Welt. Draussen unter Palmen. Da wollte jemand wohl noch ein hoffentlich letztes Mal meine Nerven testen. Nun sollte alles gut kommen. In San Andres werde ich versuchen mein Geld zurück zu bekommen oder wenigstens einen Teil, denn der Flug war natürlich der teuerste der drei Airlines.
Als wir im Flugzeug vom Kapitän für den 15 Minütigen Flug begrüsst wurden musste ich grinsen. Zurück in San Andres war mein Problem, dass ich mir den Nachhauseweg vom Hafen gemerkt habe und nicht vom Flughafen. Ich irrte zum Katamaranschalter und verlangte mein Geld zurück. Klar kriegst du, um 17:00 Uhr. Ja, ich lief viel an diesem Tag und war erleichtert als er zuende ging…
Colin sagte nach jedem zweiten Satz. DONT WORRY ABOUT A THING, CAUSE EVERY LITTLE THING IS GONNA BE ALRIGHT. Mit diesen Worten wurde ich in Igazul, Argentinien aufgefangen als ich das erste Mal verzweifelt war und mit diesen Worten werde ich meinen Trip beenden.
Wenn ich eines gelernt habe dann dass immer alles wieder gut kommt. Und auch dass alles einen Grund hat, auch wenn man dies manchmal erst viel später realisiert.
Das ist der kleine Katamaran, welcher vor unserem grossen Katamaran steht 😉



Kleinhenry schläft stehend auf dem Lenker

Mein letztes Zuhause vor Zuhause



South West Bay. Der Strand 5min von meinem Zuhause entfernt..

Die Schnorcheltour. Ohne Worte. Das schönste, was ich je gesehen habe!

Captain Morgans Head

Kein Pool. Kein Effekt. Einfach nur das karibische Meer!


Das 7 Farben Meer














































































































