Pasto, Kolumbien

Heute lief ich von Ecuador nach Kolumbien. Klingt gut oder?

Am morgen früh gehts los. Ich muss mich entscheiden, ob ich mich den zwei belgischen Brüder anschliesse oder der gemischten Dreiergruppe wie vorgesehen. Da die Belgier das Taxi nehmen schliesse ich mich ihnen an. Dank Verkehr waren wir aber nicht schneller da als der Bus. Wir fahren nach Tulcan. Dank den vielen Verkäufern wurde die Fahrt nie langweilig. Sie treten schlangenweise in unseren Bus ein und verkaufen alles Mögliche. Sie haben sogar Heilmittel, welche nicht nur Hals und Bauchschmerzen lindern, nein die Kräuter heilen auch Krebs und Lähmung. Der Wahnsinn, dass wir so was in der Schweiz noch nicht haben ;)..

In Tulcan steigen wir ins Taxi, welches uns an die Grenze bringt. Da holen wir uns den ersten Stempel „salir“. Dann betreten wir zu Fuss Kolumbien. Am anderen Ende der Brücke holen wir uns dann Stempel Nr. 2 „Entrada“. Dann steigen wie in einen Minivan Richtung Ipiales Terminal.

Am Terminal informiere ich mich über die Busse und entscheide mich nach Pasto zu fahren. So komme ich noch bei Tag an und kann ausschlafen bevor es 8 Stunden weiter geht. Die Jungs kaufen ihr Ticket nach Cali. Dann geben wir unser grosses Gepäck am Busbahnhof ab und nehmen ein Taxi zu der schönen Kirche Las Lajas. Idyllisch, wunderschön. Endlich Mal eine Kirche, welche sich wirklich lohnt anzuschauen! Wir verbrachten ca. 1 Stunde da und dann noch eine mit warten auf ein Taxi, welches uns für 3 Dollar mitnimmt. Wir müssen nämlich unsere Dollarmünzen loswerden und haben noch keine Kolumbianischen Pesos. Schliesslich mussten wir aufgeben. Vom Busbahnhof liefen wir los und suchten einen ATM, welcher keine Gebühren verrechnet. Auch ohne Erfolg. Weiter gibts Mittagessen und dann wollten wir uns noch eine Kolumbianische Simkarte kaufen. Wir standen 30min bei Moviestar an bis sie uns sagten, dass Touristen hier keine Simkarte kaufen können. Der nette Herr hinter uns bietet uns an über seinen Namen Simkarten zu kaufen. Wie lehnten dankend ab und kauften uns auf der Strasse eine. Nun habe ich für einen Monat Internet und eine Kolumbianische Nummer. Meine Nummer bis auf weiteres (+57)3162507877

Schliesslich in Pasto angekommen. Trotzdem, dass ich den kürzesten Weg gewählt habe ist es bereits dunkel. Zu viel Zeit verplempert. Ich steige aus dem Bus direkt ins Taxi. Lasse mich vor die Türe bringen und renne die Treppe rauf. Der überaus nette Herr vom Hostel beruhigt mich etwas. Er meinte ich kriege ein Einzelzimmer direkt neben seiner Rezeption. Ich meinte ich möchte lieber in einen Dorm, doch er bestand darauf, dass ich genau dieses Zimmer nehme. Ich willigte ein und schloss die Türe von innen.

Paranoia? Aber wie soll man sich denn an solchen Orten wohlfühlen. Alle warnen dich. Wenn du ins Taxi steigst bittet der Fahrer dich die Türen abzuschliessen. Wenn du dich mit einem Einheimischen unterhältst verabschiedet er sich mich „Sei vorsichtig“. Wenn du mit dem Handy auf der Strasse läufst ruft dir ein Fremder zu „pass auf dein Handy auf“. Sie meinen es ja alle nur gut, aber Leute ihr macht mir Angst.

Am nächsten Morgen steh ich möglichst früh auf um früh am Zielort anzukommen. Der nette Herr vom Hostel bietet mir einen kolumbianischen Kaffee an. Dann nehme ich das Taxi zurück an den Busbahnhof. Das war eine gute Entscheidung. Schlaf und Dusche und nun einen weiteren Tag im Bus. 5 Stunden dauert die Busfahrt nach Popayan. Wenn man mit einrechnet, dass wir eine halbe Stunde zu spät los fahren und irgendwo halten für eine Mittagspause also 6 Stunden. Meine 40 Lieder, welche auf dem Handy Platz haben hatte ich bereits 3 Mal komplett durchgehört, als wir in Popayan ankamen. Ich nahm sofort den nächsten Bus nach San Augustin. Maps.Me zeigt 1.5 Stunden an, doch die Verkäuferin meint 5 Stunden. Ob wir dasselbe San Agustin meinen?

Der Bus war ein Frak. Wir brauchten jedes Mal wenn jemand einsteigen wollte ca. 10min um die Türe zu öffnen. Der Chauffeur musste jedes Mal über die Sitze nach hinten klettern und 10min rum riegeln bis es klappte. Ausserdem fuhr er wie ein Hohler. 120 auf einer kleinen kurvigen Strasse mit einem Bus mit unschuldigen Menschen drin. Immerhin konnte ich so nicht einschlafen. Warum es 5 Stunden dauert weiss ich jetzt auch. Es waren keine richtigen Strassen. Holperwege mit Löchern im Boden. Es schüttelte uns in unseren Sitzen rum. Immerhin war die Natur um uns herum super schön. So konnte ich zufrieden aus dem Fenster schauen und meine 40 Lieder 2 Mal mehr hören. Einmal mussten wir ca. 30min warten. Ein Unfall. Ein Touribus steht neben der Strasse komplett flach. Ich spreche kurz meinen Dank in den Himmel, dass ich in einem anderen Bus sitze.. Auch hier wieder eine Pause fürs Znacht und weiter. Ich ernährte mich den ganzen Tag von Chips und Coca Cola, da ich Angst hatte wenn ich bestelle den Bus zu verpassen.

Und wieder nicht geschafft im hellen anzukommen. Ausserdem standen wir mitten im nirgendwo als der Teenager neben mir sagt „du musst hier raus“. Ich sagte aber gibt es hier wenigstens ein Taxi. Er meint „nein, die lassen uns immer hier raus“. Ich stieg aus und der Fahrer reichte mir meinen Rucksack. Ich sagte ich brauch ein Taxi. Er zeigt auf einen Cheep und meint der fährt mich in die Stadt. Na gut. Mir bleibt keine Wahl. Ich steige in den Cheep und wurde herzlich begrüsst. Wenn das nur gut kommt. Der Herr fährt mich zu seinem Reisebüro und erklärt mir all seine Touren. Ich möchte eigentlich nur ins Hostel. Was für ein Zufall. Er wohne direkt nebenan und kann mich bringen. Mir leuchten die Alarmglocken, doch ich hab keine Wahl, ich weiss nicht wo durch und mein Handy streikt. Der liebe Herr brachte mich ins Hostel und wünschte mir eine gute Zeit. Langsam aber sicher muss ich den Menschen wieder anfangen zu vertrauen…

Iglesia las Lajas