Arequipa, Peru

Ich möchte gleich einmal beginnen damit zu erwähnen wie fest ich dieses kleine Notebook hasse. Wie oft musste ich etwas erneut schreiben, doch jetzt verschwand mein kompletter Blog von zwei Ortschaften. Ich versuche mich zu erinnern, doch dies werden zwei ungenaue Posts.

 

Ich habe völlig auf Sparmodus geschaltet und einfach ohne zu überlegen das günstigste Hostel gebucht. Am morgenfrüh kam ich in Arequipa an. Der Bus lud mich nicht beim Hostel ab, da es nicht im Zentrum ist. Ich suchte also am Morgen um 5:oo Uhr nach meinem Hostel und eher durch Zufall fand ich es nach dem ich drei Mal daran vorbei gelaufen bin. Angeschrieben war es nämlich nicht. Per Zufall war schon jemand wach und öffnete mir die Türe. Eine junge Frau teilte mir ein Bett zu, welches definitiv schon gebraucht aussah. Ich fragte ob dies wirklich noch frei sei und sie sagte klar und zog eine Jacke unter der Decke hervor. Ich ekelte mich und beschloss nicht rein zu liegen. Ich ging mit dem jungen Chilener, welcher mir die Türe geöffnet hat aufs Dach des Hauses. Eigentlich noch schön, doch leere Bierflaschen und Abfall überall verteilt.

Etwas später kam dann eine andere junge Frau und zeigte mir ein anderes Bett. Ich legte mich schlafen und überlegte schon Mal, wie ich meine zwei Nächte annullieren kann und wo ich hin gehen soll.

Als ich wieder aufwachte sah schon alles ganz anders aus. Ich wurde begrüsst und nach meinem Namen gefragt. Dann wurde mir Frühstück angeboten und erklärt, dass vor zwei Tagen eine Hochzeit im Hostel stattgefunden hat und alles noch etwas darunter leidet. Ich fühlte mich sofort viel wohler und entschloss dem Hostel eine Chance zu geben. Dann machte ich mich auf den Weg um die Stadt zu erkunden. Eine schöne Stadt. Sie wird auch Villa Blanca genannt weil die Häuser alle weiss sind. Dies, da die Wände aus dem weissen Vulkangestein sind vom Vulkan, welcher von der ganzen Stadt aus ersichtlich ist. Die Wände sind denkmalgeschützt und somit noch sehr oft vorhanden. In der mittelgrossen Stadt findest du alles was du brauchst und ausserdem schöne Parks und den Colca Canyon. Geht man nach Arequipa macht man eine Colca Canyon Tour. Ich aber bin das Wandern langsam satt und habe Lust auf Pause, Strand und Bräunung. So kam es zu meiner ersten Entscheidung gegen ein Abenteuer. Ich habe es geschafft mich damit zufrieden zu geben diesen Track nicht zu machen und bereits nach zwei Nächten weiter zu reisen. In diesen zwei Tagen erkundigte ich die Stadt, ging gut Meeresfrüchte essen und sprach ein bisschen Spanisch. Wieder Zuhause skypte ich 2 Stunden mit Dani. Wir konnten uns endlich wieder einmal erzählen was wir alles erleben und gemeinsam auf unsere Reise freuen. Am Abend schaute ich zusammen mit den Chilenern aus dem Hostel einen Film und hörte von einem Jazzfestival, welches am nächsten Tag stattfinden soll. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fragte, ob ich mit ihnen mitgehen darf. Sie sagten ja und wir machten Ort und Zeit ab dann ging ich schlafen.

 

Am nächsten Tag schien die Sonne wunderschön. Ich setzte mich in die brasselnde Sonne uns Skypte noch einmal mit der Base. Diesmal war Papi, Ruefi, Martin und Dani da. Sie waren gerade bei uns Zuhause und spielten einen Feierabendjam. Auch mir spielten sie etwas vor. Es war superschoen wieder einmal „in dieser Runde zu sitzen“. Ich verspuerte ein kleines Stuecklein Heimat am anderen Ende der Welt.

 

Nach dem Skypen ging ich noch einmal in die schöne Stadt und konnte keinen Churrosstand passieren ohne zuzugreifen. Dann gingen wir ans Jazzfestival. Es war ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es war in einer Katholischen Universität und sehr edel. Wir passten nicht so rein. Meine 7 Chilenischen Freunde haben alle Rastas und einen Joint hinter dem Ohr, doch sie begrüssten uns freundlich. Das Konzert war super. Ich war begeistert und schwor mir Zuhause mein Saxophon wieder öfters zu gebrauchen. Während dem Konzert gingen immer mehr der Chilener nach Hause und schlussendlich waren wir noch zu dritt. Auf dem Nachhauseweg trafen wir noch zwei weitere Chilener und sassen mit ihnen auf eine Terrasse. Immer mehr Menschen aus der ganzen Welt setzten sich zu uns und ich lauschte den spannenden Gesprächen. Ein Venezuelaner (?!) und ein Chilener sind bereits seit 15 und 17 Jahren unterwegs. Sie sprachen darüber, dass sie nicht verstehen wieso so viele Menschen meinen man muss viel Arbeiten und dann eine Familie gründen um ins System zu passen. Ich liebe solche Diskussionen. Leider verstand ich nicht besonders viel, bis dann ein Peruaner zu uns stosste und mir die Gespräche vom Chilenischen Slang ins normale Spanisch übersetzte. Mit ihm konnte ich gut sprechen und ich war zufrieden endlich einmal mein Spanisch gebrauchen zu müssen. Es wurde noch ein richtig guter Abend, welchen wir beendeten mit einem Strassentee aus der Plastiktüte. Ich habe mir gewünscht wieder einmal Spanisch sprechen zu müssen und Freunde zu finden, mit welchen ich einige Tage mitreisen kann. Nach nicht einmal 24 Stunden nach meinem Wunsch ging der erste Teil auch schon in Erfüllung =).

 

Die Aussicht von der Terrasse




Das Hostel nachdem es wieder aufgeraeumt war.

Superleckeres Picante del Marisco


Jazzkonzert