Inka Jungle Trak

Tag 1 – Biken & Riverrafting

Wieder früh aufstehen. Schon fast daran gewöhnt. Es geht los für den Jungle Trail. Es gibt super viele Möglichkeiten zum Machu Picchu zu gehen. Ich bin immer noch unsicher, ob es die richtige Entscheidung war, doch ich hab mich für die Action Version entschieden. Dies garantiert mir ausser Spass auch noch, dass ich vor allem mit jungen Backpackern unterwegs bin. Und so ist es.

Wir fahren ca. 4 Stunden mit dem Bus, dann wechseln wir auf Fahrräder. Obwohl es sich um Asphalt handelt, haben wir bessere Bikes und mehr Schutzausrüstung als für die Death Road. Ein anderes Land halt. Es geht 3 Stunden nur bergab. Gute Strassen und schöne Natur. Zwischendurch kommt wieder ein Bach, welcher über die Strasse läuft und wir werden pitschnass. Am Anfang war mir sehr kalt, doch dann wurde es wärmer und wärmer und schliesslich heiss. Endlich wird wieder einmal kurze Hosen und Sonnenbrille genutzt. Am Ende der Strecke steigen wir in den Bus und fahren nach Santa Maria, wo es Mittagessen gibt. Unterdessen werden die vielen verschiedenen Gruppen immer wieder durchmischt. Ich erfahre, dass die gleiche Tour auch in 3 Tagen machbar ist. Schön haben sie mir das beim buchen gesagt. Nach dem Essen gehts weiter zum RiverRafting. Einige haben es im Preis inbegriffen einige nicht. Sowieso, jeder hat einen anderen Preis bezahlt, was nicht fair ist. Ich zum Beispiel musste für RiverRafting bereits beim buchen einen Aufpreis zahlen. Mit wieder völlig anderen Leuten werden wir dann ins Boot gesetzt und heitzen den Fluss runter. Macht Spass, dürfte etwas wärmer sein. Die Sonne ist bereits untergegangen, doch in der Hitze des Gefechts vergisst man die Kälte. Die Flussstärke war 3 von 5 also noch nicht so stark. Niemand fiel aus dem Boot und wir kamen heil an. So was habe ich noch nie gemacht und würde ich wieder machen, doch dann müsste mindestens ein kleiner Wasserfall für Spannung sorgen :). Nach diesem Abenteuer fahren die mit der 3-tägigen Tour weiter direkt nach Santa Teresa und wir checken in unsere Hostels ein. Ich bin im Zimmer mit Lisa einer Schwedin. Wir verstehen uns gut und ich kann endlich wieder einmal Englisch sprechen. Erscheint mir wichtig, denn ich merke immer mehr wie superschlecht mein Englisch ist, was mich hindert mit Reisenden Englischer Muttersprache zu sprechen.

Route mit dem Bike

RiverRafting
  

Tag 2 – die grosse Wanderung

Früh aufstehen natürlich, dann wird los gelaufen. Ja, den Weg, den die anderen gestern gefahren sind müssen/dürfen wir nun laufen. Es handelt sich um 8 Stunden. Ich mit meinem riesen Backpack. Einigen haben sie beim buchen gesagt man muss die Tasche tragen, einigen man kann sie aufgeben. Ich habe leider keinen kleinen Rucksack, also habe ich einfach meinen grossen Rucksack geleert, nur das nötigste mitgenommen und den Rest im Hostel in Cusco gelassen. Leider ist die grösse und das Gewicht dieses Rucksacks trotzdem zu tragen. Die Möglichkeit für wenig Geld den Rucksack aufzugeben bestand immer, doch mein Stolz lässt es nicht zu. Ich trug meinen Rucksack die kompletten 8 Stunden und lernte ihn zu hassen ;-). Die 8 Stunden gingen gut, doch danach quälte er mich bei jedem weiteren Schritt. Das wandern war schön. Wir liefen bei perfektem Wetter über Berge, durch Wälder alles entlang dem Amazonasfluss, dem längsten Fluss der Welt. Ich hatte eine gute Gruppe und die Wanderwege waren sehr schön. Ausserdem konnten wir uns vorstellen, wie die Inkas diesen Weg gegangen sind. Nach dieser Leistung durften wir in heissen Quellen baden gehen. Das war wunderschön. Wir konnten uns komplett entspannen und sogar, man glaubts kaum, eine warme Dusche nehmen. Was mir ganz und gar nicht passte: Meine tausend Mückenstiche und das Essen. Es war zwar sehr lecker, doch viel zu wenig. Das kann man uns nach so hartem wandern doch nicht antun. Selbst direkt nach dem Nachtessen knurrte mein Bauch noch. Weder Frühstück, noch Mittag- und Nachtessen waren ausreichend. Die zweite Nacht schliefen wir in Santa Teresa. Mein Schlaf war nicht besonders gut, da Lisa extrem erkältet war und die ganze Nacht jegliche Geräusche von sich gegeben hat und ich bei jedem Erwachen eine Juckattacke meiner Mückenstiche hatte.


Papagei und agressiver, beissender kleiner Affe!
 
Zora mit Inka Jagtbemalung

Mit Louvisa und Ruben. Ein Pärchen, welches sich beim Arbeiten in London kennen gelernt hat und da Louisa nicht in Malaga leben möchte und Ruben schon gar nicht in Schweden reisen de beiden seither einfach zusammen durch die Welt.


Kurze Kartoffel, Pflanzen und Mais Schulung
Und einige Worte zur natürlichen Medizin der Peruaner. Hier wird gerade einer Schlange Öl entzogen.

So würde ich also als Peruanerin aussehen.. Top or Flop?
Ruben als Spanier kommt dies doch ganz gut..

Stolz trotz Backpack durch den Jungel zu eilen..
Auf dem Inkaweg

Am höchsten Punkt angekommen!


Soo wachsen also Ananas :-O!

Mittagssiesta in der Hängematte


Brücke welche sich nicht besonders sicher anfühlt..

Ah das ist also die Gondelbahn, von welcher gesprochen wurde.

Und schliesslich das Ziel erreicht. Blatern aufweichen im warmen Termalbad.

Tag 3 – Ziplining & Schienenwanderung

Tag 3 beginnt mit Ziplining. Eigentlich habe ich dies nicht inbegriffen, doch wird mir gesagt, dass wenn ich es nicht mache, ich drei Stunden mehr wandern muss. Die Kosten sind das Doppelte, wie wenn ich im Voraus gebucht hätte. Dies ists mir nicht Wert, also versuchte ich mein Glück und stellte mich einfach in die Reihe für die Zipliner. Kontrolle haben die gut organisierten Guides sowieso kaum. Glück gehabt für mich war Zipline gratis :). Danach traf ich einige, die einfach unten gewartet hatten. Ich hätte also gar nicht laufen müssen… Die Kommunikation ist furchtbar, doch hier kommt sie mir zu Gute.  Drei Mal konnten wir am Seil den Amazonasfluss überqueren. Das dritte Mal dann sogar in Supermanposition siehe Fotos. Die vierte Überquerung war dann auf einer sehr sehr wackligen Brücke. Ich und Ruben warteten bis komplett alle über die Brücke sind und rennen dann mit Einverständnis des Guides los. Die Brücke ist um einiges furchteinflössender als das Ziplining aber was für ein Spass war unser Wettrennen über diese wacklige Brücke.

Wieder in unserer Gruppe fuhren wir dann weiter nach Hidroelectrica, wo es heisst: Wandern. 3 Stunden liefen wir am Bahngleis entlang. Dies war für mich eine Qual. Ich hatte bereits Blasen an den Füssen und auf diesen Steinen war das gehen anstrengend. Ausserdem war der Weg langweilig. Manchmal kommt ein Zug, ansonsten sieht es immer gleich aus. Die 3 Stunden vergehen kaum. Dann endlich kamen wir in Aguas Calientes an. Dies ist das Machu Picchu Dorf. Hier verbringen wir die letzte Nacht. Es ist ein hübsches kleines Dorf.  Es ist völlig überfüllt und besteht nur aus teuren Hostels und Restaurants für die Machu Picchu Besucher. Nachtessen dürfen wir heute sogar wählen. Leider war es trotzdem nicht genug und ich freute mich bereits auf den Moment, wo ich wieder einen vollen Teller Essen vor mir habe. Nachdem Essen werden noch Snacks gekauft für den anstehenden Tag. Da ich Hunger hatte kaufte ich viel zu viel, doch das habe ich verdient! Ausserdem hatte ich folgendes Problem. Morgen gehts auf den Machu Picchu. Es sind 1700 Tritte. Diese will ich ganz klar nicht mit meinem gesamten Rucksack machen. Leider hatte ich aber keine kleine Tasche für mein Essen und Wasser. Ich kaufte also einen Flaschenhalter und fand eine Freundin, welche mir eine kleine Tasche ausleihte. Mein Plan war also folgender: Ich lasse meinen grossen Rucksack im Hostel und laufe nach dem Machu Picchu zurück ins Dorf bevor ich die 3 Stunden am Bahngleis entlang zurück laufe. Ein schlechter Plan, doch die anderen Möglichkeiten, Backpack tragen oder Zug für 70$ nehmen, scheinen mir nicht besser. Für diese Nacht kamen noch zwei Deutsche Mädchen in unser Zimmer dazu. Komisch, doch passt mir ganz gut. Dann war es soweit und wir sollten eigentlich schlafen gehen da wir am nächsten Morgen um 4 Uhr auf müssen. Doch ich war völlig übermütig und in Freitagsstimmung. Also ging ich mit den Jungs noch einen Pina Colada trinken. Wir erzählten uns die verrücktesten Geschichten unserer Leben und genossen 4 für 1 Pina Colada. Da in diesem Dorf alle früh aufstehen müssen sind Barkeeper um jedes verkaufte Bier dankbar.

Ziplining


Und die mega wackelige Hängebrücke

Hier gibts sogar ein Dessert. Zwei Daumengrosse Eiskugeln 😀
Der Gang ewige entlang der Schienen

Die Pina Colada Runde

Tag 4 – Machu Picchu

Am Morgen um 3:45 Uhr klingelt der Wecker. Bei völliger Dunkelheit laufen wir zur ersten Ticketkontrolle für den Machu Picchu. Ein Gedrängel, jeder will der erste sein. Leider kann es niemandem gelingen erster zu sein, da ein Bus hochfährt, welcher immer zuerst ist. Den Bus nehmen kam für mich gar nicht in Frage. Das wäre doch nicht das gleiche Feeling wenn man keine schmerzenden Beine hat. Um 5:00 Uhr öffnet das Tor und wir stürmen los. Treppe für Treppe. Vorne und Hinten schnauft es laut. Am Anfang wars noch stockdunkel, dann wirds langsam heller und heller. Immer mehr Menschen vor mir machten eine kurze Pause und ich konnte mich nach vorne kämpfen. Ich dachte wir hätten die Hälfte da kamen wir oben an. Ich war verwirrt, doch hier war der Eingang. Ich habe es geschafft. Mit den ersten 10, welche liefen war ich oben. Super Gefühl. Ich nervte mich am Anfang kurz, dass ich nicht doch den Rucksack rauf geschleppt hatte, doch spätestens beim Runtergehen wusste ich es war die richtige Entscheidung, denn drinnen gab es auch noch unzählige Treppen. Erneut mussten wir uns für die zweite Eingangskontrolle anstellen. 5:50 Uhr war ich oben und 6:00 Uhr gingen die Tore auf. Ich ging rein und sofort zum Aussichtspunkt, wo die Besten Fotos entstehen. Ich machte ein Foto, wo noch kein einziger Mensch drauf zu sehen ist und ging dann wieder raus um auf meine Gruppe zu warten. Wir trafen uns alle zusammen um mit einem Guide durch die Ruine zu laufen. Er erklärte uns, dass nur die gebildeten Leute da oben wohnen durften und dies ohne Familie. 100 Jahre brauchten die Inkas um diese Stadt zu bauen. Beeindruckend. Jede Mauer wurde Stein für Stein erbaut. Es gibt Universitäten, Wohnhäuser, Tempel und Getreidebau. Nach der Führung hatten wir Freizeit. Wir dachten zuerst es sei viel zu wenig und ich hätte einen riesen Stress meinen Rucksack noch zu holen. Doch vom vielen Laufen waren wir schon ganz müde und nicht mehr so motiviert alle Aussichtspunkte anzuschauen. Wir schossen gute Bilder, staunten und liefen dann die 1700 Treppen wieder runter. Dies kam mir viel viel länger vor als hoch. Dann kam der schlimmste Teil. Meinen Rucksack holen und wieder die 3 Stunden am Bahngleis zurück. Da ich als einzige den Umweg machen musste hatte ich den ganzen Weg keine Unterhaltung. Der Weg endete nicht. Ich schwor mir mich danach einige Tage von meinen Wanderschuhen fernzuhalten. Endlich in Hidroelectrica angekommen mussten wir unseren Bus suchen. Was für ein dummes System. Jeder Busfahrer hat eine Liste mit Namen und du musst dich durchfragen, wer deinen Namen auf der Liste hat. Meine ganze Gruppe war verteilt in verschiedene Busse. Ich konnte niemanden mehr finden und war in einem Bus voller Engländer. Das passt mir gar nicht, da ich mit denen nicht sprechen kann. Ich versteh sie kaum und getraue mich nicht mein schlechtes Englisch auszupacken. Die Heimreise war der Horror. Ein viel zu kleiner Bus. Kalt. Keinen Platz und müde. Das schlimmste ist wenn du müde bist aber du nicht schlafen kannst. Ich freute mich soo mega fest auf mein Bett, welches ich dann um 22:00 Uhr erreichte.

Vorne am Anstehen für die zweite Eingangskontrolle
WOW. Der erste Blick auf die Ruinenstadt

und natürlich ein Selfie =)


Meine coole Gruppe aus der ganzen Welt

Der erste Bewohner von Machu Picchu


Ja, dieses Lama war wohl gestern feiern..

Zurück in Cusco

Ich hatte noch einen Tag in Cusco bis ich wieder den Nachtbus nach Arequipa nehme. Das wird erneut eine Qual, denn da werde ich wieder um 4:oo Uhr morgens ankommen und muss warten bis ich einchecken kann. Also verbrachte ich einen ruhigen letzten Tag in Cusco. Ich schlief aus, lief durch die Stadt und ging ein letztes Mal günstig Essen. Dann wartete ich brav rechtzeitig im Hostel auf meinen Bus. Bolivia Hop bringt dich von Tür zu Tür um möglichst sicher zu reisen. Dies erzählte ich einigen Schweizern, welche in der Lobby Karten spielen. Ist ja super. Es gibt nur eine Ausnahme, in Cusco sind die Strassen zu schmal, deshalb muss man ein Taxi nehmen. Doch dies wird sogar bezahlt. Verdammt. Ich bin in Cusco. Während dem Sprechen merke ich, dass der Treffpunkt der Busterminal ist. Ich fass es nicht. Ich rannte los! Zu spät.

Ich war wütend und lief die halbe Stunde wieder zurück. Aus trotz checkte ich in einem teuren Partyhostel ein…

Nun habe ich einen weiteren Tag in Cusco. Ich bin müde von der strengen Nacht und verbringe den Tag mit Bloggen, Essen und Faulenzen. Dann hoffe ich, nehme ich heute den Bus (am Busbahnhof) nach Arequipa! 😀