Cusco, Peru

Mit dem Nachtbus kommen wir nach Cusco. Ankunft 05:00 Uhr. Ich checkte im Hotel ein und konnte mich direkt ins Bett legen. Für 10 min, dann kommt der Rezeptionist wieder und meint es ist ein Fehler ich kann erst um 11:oo Uhr einchecken. Mir war kalt, die Türen waren offen und ich wartete 6 Stunden in der Lobby. Irgendwann ging ich raus und lief rum um mich aufzuwärmen. Als ich endlich einchecken konnte nahm ich eine seehr lange warme Dusche und mir gings schon viel besser. Ich traf mich mit einer Freundin für die Free Walking Tour. Es ist sehr spannend, was die Inkas alles hinbekommen haben. Da ich mich gar nicht über die Geschichte der Inkas informiert habe und die Führung auf Englisch war verstand ich leider nicht alles. Doch was ich verstand war beeindruckend. Danach war ich super müde. Wir gingen noch in ein Reisebüro und ich buchte zwei Touren, obwohl ich null Lust dazu hatte. Ich bin richtig müde vom Reisen, von den vielen Eindrücken und möchte mich einfach an den Strand legen und Pause machen. Doch in diesen Städten gibt es keine Ruhe. Einen Tag einfach zuhause bleiben ist alles andere als schön, denn dann bist du in deinem kalten 10er Zimmer. Doch weiter gehen ohne den Machu Picchu zu sehen oder den Rainbow Mountain zu erkämpft, wo doch alle meinen es sei ein Highlight, das kann ich wohl auch nicht machen.

Zahmes Alpaca getroffen:

Alpacakuss

Unappetitlich. Aber saugut. So isst man hier. Essen aus Kübeln für 1.-

Ich wollte also den nächsten Tag ausruhen, doch liess mich für eine Quattour überreden. Ich dachte im Moment als ich ja sagte, dann kann ich ausschlafen und habe trotzdem etwas Programm durch den Tag. Ausserdem, wenn wir uns einen Quat teilen kostet dies kaum was. Doch woran ich nicht dachte, dass wir mit dem Quat einige kostenpflichtige Dinge besuchen, welche ich, da zweier Quat, ja nicht auslassen kann wie die anderen. Ich ging nach Hause und war wütend auf mich selber. Wieso musste ich jetzt wieder etwas buchen, was ich doch schon Mal gemacht habe und für mich kein „Muss zu sehen“ ist, wo ich doch sonst schon zu viel los habe. Um 20:00 Uhr war ich im Bett und schlief wie ein Stein. Ich wachte auf und war noch genau gleich wütend. Ich hatte keine Lust auf nichts und überlegte, wie ich der Quatfahrt und den Sehenswürdigkeiten entkommen kann. Ich flüchtete in die Grossstadt um bessere Laune zu kriegen. Ich setzte mich in ein Restaurant im ersten Stock mit wunderschönem Ausblick. Trank ein Bier, hörte Musik. Kein schlechter Anfang für gute Laune.

Ausblick

Um 13:00 Uhr gings los. Ich wartete im Hostel um abgeholt zu werden. Um 13:30 Uhr fing ich an mich zu freuen, dass sie mich vergessen haben. Dann klingelts. Ich versuchte mit guter Einstellung an das Abenteuer zu gehen. Denn ich liebe Action dieser Art. Das einzige was mich stört ist der hohe Preis um etwas Natürliches anzusehen, wo keiner Arbeit daran hat, ausser die Ticketkontrolle. Und dann gings los. Ich bin schon Mal Quat gefahren und weiss, dass es zu zweit nur halb so Spass macht, doch für den halben Preis passt das. Ich sass hinten auf dem Quat und schaute die mächtigen Berge an. Zwischendurch musste ich mich echt zurück halten, dass ich nicht reinfummelte und aufs Gas drückte. Wir fuhren sehr vorsichtig, ich konnte Fotos knipsen und war in Gedanken versunken. Wir kamen an den ersten Aussichtspunkt. Hier sehen wir für wenig Geld natürliche Salzminen, welche die Inkas dazumal gebaut haben und noch heute genutzt werden. Sieht witzig aus. Danach können wir noch Salz davon kaufen. Ich habe Mami immer verschiedene Salze aus meinen Ferien heimgebracht. Gerade noch rechtzeitig dachte ich traurig daran, dass ich heute kein Salz kaufen muss…


Hier wird Salz gewonnen

Weiter gehts, ich bin dran. Spassfaktor und Geschwindigkeit erhöhen sich. Leider ist der Quat nach meiner Motorradtour nicht mehr der Rede wert. Trotzdem unterhaltsam durch die unebenen Strassen zu rasen. Nach ca. 40min kamen wir bei den Morray an. 20.- sollten wir bezahlten um diesen „Inka-Getreideanbau“ zu sehen. Wir kamen an. Eintrittskontrolle geschlossen. Tag gerettet. Wir durften kostenfrei ein Auge darauf werfen. Klar ist es eindrücklich und schön, doch sieht es nicht anders aus, als auf den Fotos im Internet.  Zurück durfte ich auch noch fahren, da Julliet sich wohl fühlt hinten drauf ;).

Inka Getreideanbau..

Selifie mit schmutzigem Gesicht..

Kaum Zuhause angekommen gingen wir auf Essenssuche und fanden, da Ostern, einen Strassenstand, wo wir für 2.5 Soles essen konnten. Das entspricht höchstens 1.-. Danach gings auch schon ins Bett, denn der Wecker muss heute auf 3:00 Uhr gestellt werden. Der Rainbow Mountain steht an. Ich habe von vielen Seiten gehört, es sei der anspruchsvollste Hike, welchen sie je gemacht haben. Der Rainbow Mountain wurde erst vor 3 Jahren entdeckt und liegt auf 5200müM. Dementsprechend schwer fällt das Atmen. Ausserdem geht der Weg gerade nach Oben. Man legt in 3 Stunden 1000 Höhenmeter zurück. Alternative: Wenn du unterwegs nicht mehr kannst warten die Einheimischen mit Maultieren, welche dich hochtragen. Beruhigend.

3:30 Uhr wurde ich abgeholt und ich dachte das kann gar nicht gut kommen, doch dann hatten wir erst eine 3 stündige Busfahrt vor uns und ich konnte weiter-/ausschlafen. Als wir ankamen gab es ein leckeres Frühstück und ich war motiviert, dies ohne Hilfe zu packen. Vielleicht war ich etwas übermotiviert aber ich stürmte diesen Berg. Ich war zuvorderst mit Guide Nummer 1. Alle anderen waren hinten mit Guide 2. Cool ich hatte meinen eigenen Guide. Und ja, er kennt nichts. Er macht dies 4 Mal wöchentlich und Stopps machte er wahrscheinlich nur, wenn mein schnaufen so laut war, dass er sich sorgen machte. Kurz vor dem Ziel mussten wir warten auf die Philippinerin, welche aufs Maultier umgestiegen ist (Cindy dich hätte ich zu deiner Schwester aufs Pferd gesetzt ;)). Ich war richtig stolz oben angekommen zu sein und das schneller als das Maultier. Der Rainbow Mountain war zweitrangig. Der Guide staunte 2 Stunden haben wir gebraucht. Ich ging noch ganz auf die Spitze und wir knipsten duzende Fotos, dann ruhten wir und warteten auf den Rest der Gruppe.

Wunderschöner Hike!
  
Freudensprung auf der Spitze

Rainbow Mountain

Zurückgelegte Strecke

Nature at it’s best!

Spiegeleffekt der Gletscher

5200 m ü M.  Der höchste Punkt, an welchem ich je war

und der Hund macht dies wahrscheinlich täglich..

Coole Gruppe

Als wir alle oben waren erfuhr ich, dass ich eine extra Tour durch das Red Valley gebucht habe. Gut zu wissen. Dies sei ein anderer Rückweg. Eine erneute Wanderung von 3 Stunden. Ich war top motiviert und hüpfte voraus. Es ging recht steil nach unten und der Boden war ziemlich sandig, weich. Ich und Kolja aus Dänemark rannten die ca. 150m runter. Unten angekommen leerten wir erstmals unsere Schuhe. Das war ein Spass. Dann warteten wir auf die anderen, welche den Weg schlangenlinig runterlaufen. Wir liefen weiter, doch dem Deutschen Paar geht es von Minute zu Minute schlechter. Höhenkrankheit. Sie sind erst seit 2 Tagen in Cusco und sich somit die Höhe noch nicht gewohnt. Das Mädchen war völlig Blass so liefen ich, Kolja und der Guide vor um ein Pferd zu suchen. Die ganze Wanderung sahen wir keine andere Gruppe, ein Rückweg nur für uns. Wir liefen lange bis endlich ein kleines Häuschen kam, wo ein Pferd graste. Unser Guide dealte mit dem Besitzer auf Qechua und wir durften das Pferd für ca. 20.- mieten. Wir warteten auf den Rest und setzten die Deutsche dann aufs Pferd. Wie witzig, wir haben gerade ein Pferd gemietet mitten im Nirgendwo. Der Besitzer und das Pferd liefen los und ich und Kolja versuchten zu folgen. Allerdings hielten wir nicht lange mit. Der Guide lief langsam mit den anderen und wir zwei waren in Mitten der Natur. Kein Mensch in Sicht. Zwischendurch mussten wir über rote Bäche springen, oder einander auf die andere Seite helfen, da wir vermutlich nicht den idealsten Weg genommen haben. Wir hatten einen riesen Spass. Unten angekommen wartete bereits der Rest der Gruppe, welcher den gleichen Weg runter ist, wie wir rauf gekommen sind. Sie warten seit 1.5 Stunden mit hungrigen Bäuchen. Zusammen mit ihnen warten wir auf die anderen. Dann endlich gabs Essen. Gutes Essen. Die Deutschen assen nichts, zwei andere sind Glutenintolerant. Ja, ich schlug richtig zu :-D. Bis nach dem Essen mussten sich bereits drei der Gruppe übergeben. Einer davon war der Guide. Bei ihm vermute ich es war eher schlechtes Essen am Vortag als Anstrengung und Höhenkrankheit. Schnell mussten wir also runter. Und der vierte Tag in Folge kam, wo ich um 20:00 Uhr bereits am Träumen war.

Atemberaubend, farbig schön!

Wie gerne würde ich euch dies mit euren eigenen Augen zeigen und nicht ein blödes IPhone Foto, welches um ehrlich zu sein sehr gelungen ist..


Wir passierten unendlich viele Alpacas
Das gemietete Pferd, welches auf mich zu springt.
Fluss mit komplett rotem Wasser.

Heute steht auf dem Programm ausruhen und Machu Picchu planen. Gestern war super, doch ich möchte immer noch in die Wärme und ausruhen. Dies wäre am schnellsten möglich, wenn ich alleine auf den Machu Picchu gehen würde. Jedoch ist dies eine 3 tägige Wanderung/Reise mit vielen Busfahrten und Stopps. Ich bin mir nicht sicher, ob ich und mein schlechtes Orientierungsvermögen dem gewachsen sind. Ich rede mit ein paar Leuten und wurde überzeugt, dass es möglich ist alleine. Gerne würde ich mich dieser Aufgabe stellen, da ich allerdings nicht gerade in top Laune bin und gerne in einer Gruppe unterwegs wäre ist die zweite Option die Jungle Tour. Diese beinhaltet viel Action, Downhill, RiverRafting. Eigentlich alles was ich gerne mache, jedoch im Moment nicht nötig ist, da ich bereits viel Action hatte und natürlich dementsprechend kostet. Schwere Entscheidung. Seit 3 Tagen studiere ich daran rum.

Unterdessen ist mein Ladegerät verbogen und ich machte mich auf den Weg ein neues zu kaufen. Als ich endlich eins gefunden habe und laden wollte merkte ich, dass dieses nicht geht. Ich wollte es zurück bringen. Doch plötzlich meinten alle „wir verkaufen keine Kabel“. Und da alle Verkäuferinnen etwa gleich ausgesehen haben hatte ich keine Chance. Ich liess mir sogar von einem Shop die Überwachungsvideos zeigen. Leider keine Ahnung welcher es war. Ich wollte also ein neues kaufen, testete es aber zuerst. Ging auch nicht. Nach dieser Nerven aufwendenden Sache habe ich mich entschieden. Ich buche die Tour, auch wenn diese mehr kostet und mehr Zeit braucht. So bin ich in guten Händen und kann meine Nerven vier Tage schonen. Morgen gehts also früh los auf den viertägigen Inka Trail. Mal schauen, ob der Machu Picchu mich nach diesem wunderschönen Red Valley noch beeindrucken kann…