Manuel aus Bern habe ich bereits in la Serena im Hostel getroffen. Per Zufall hatten wir den gleichen Bus nach San Pedro. Da haben wir ihn auf einer Tour getroffen. Per Zufall gleichzeitig die Uyuni Tour gestartet und dann in Uyuni im gleichen Hostel eingecheckt. So kanns gehen. Als ich hörte dass Manuel in Sucre ist und er wieder einmal etwas Natur braucht nach den Städten haben wir uns in Sucre getroffen und uns dann gemeinsam auf den Weg in den Nationalpark Torotoro gemacht. Da wollen wir wandern gehen.
Holprig. So verläuft die Fahrt von Cochabamba nach Toro Toro. Toro Toro ist ein kleines Dörfchen beim Nationalpark. Nachdem wir 8 Stunden mit dem Bus nach Cochabamba gefahren sind, sind wir um 04:00 Uhr in einem Minibus unterwegs nach Toro Toro. Die Strassen sind holprig, die Sitze zu klein. Schlafen geht nicht, da ich ohne mich festzuhalten vom Sitz falle. Zwischendurch müssen wir anhalten, da z.B. der Chauffeur mit seiner Familie Frühstücken geht.. 5 Stunden sind wir so unterwegs. Meine Knie leiden.
In Toro Toro gib es nicht viel. Auch nicht viele Touristen. Einige Hostels, einige Läden mit verschiedenen Dingen vor allem Früchten und Keksen und einige Küchen, welche Essen anbieten. Allerdings nicht immer und oft ohne Auswahl. So kommt es, dass wir des Öfteren auf der Suche nach Essen sind.. Es gibt ein Tourismusbüro, wo man die Touren in den Nationalpark buchen kann. Buchen bedeutet hingehen, warten bis genügend Leute dieselbe Tour machen wollen und dann mit dem Guide loszotteln. Englisch bringt dir hier nicht viel, wir können froh sein, wenn die Einwohner Spanisch sprechen. Das Volk spricht Quechua und ist super schüchtern. Ich bin froh bin ich hierhin nicht alleine gekommen. Die Natur ist wunderschön, doch nebst dem gibt es in der Stadt alleine nicht viel zu machen. Der perfekte Halt zwischen zwei Grossstädten um Energie zu tanken.
Am ersten Tag ruhten wir. Wir haben auf der Fahrt kaum geschlafen und legten uns deshalb über den Nachmittag hin. Wir schliefen bis am Abend. Dann gingen wir Essen, ein Bier trinken und schon wieder ins Bett. Am zweiten Tag dann haben wir die erste Tour gemacht. In dieser halbtägigen Tour haben wir Dinusaurierspuren angeschaut, wunderschöne farbige Berge gesehen und zum Schluss zwischen den Steinen im Bach gebadet. Die Dinusaurierspuren waren eindrücklich und die Landschaft wunderschön farbig. Da wo wir am Schluss auf Steinen rumsprangen und badeten sah es aus wie im Verzascatal, nur dass neben dem Tal riesige Felsen in die Höhe gehen und das Wasser etwas brauner war.. Nach dem Baden hiess es wieder hinauf aus dem Tal. Viele Treppen und kaum Luft. Erneut spüren wir, dass wir auf 2700müM sind und dass wir das definitiv nicht gewohnt sind. Nach dieser Leistung hiess es Essen suchen. Leider erfolglos. Wir verzerrten ein paar trockene Empanadas ohne Füllung (bzw. Sie nennen es Käsefüllung, wir nennen es getrocknete Milch).
In unserem Hostel sanieren sie gerade zwei Zimmer bzw. betonieren zwei Böden. Wie verbrachten den Nachmittag damit den Bauarbeitern zuzuschauen, wie sie Beton, Dreck und Wasser mischten und daraus einen Boden zauberten. Die Arbeit hier ist mit der unsern keineswegs zu vergleichen. Nach der Arbeit vor dem Aufräumen kam die Frau des Chefs und brachte den Arbeitern Essen und Chicha das bolivianische alkoholhaltige Getränk komplett aus Mais hergestellt. Wie durften probieren, doch ich konnte mich nicht anfreunden.
Am Abend gingen wir noch richtig Essen. Wir fanden ein kleines Restaurant und das Essen war erstaunlich gut. Während dem Essen fing es an zu regnen. Immer mehr. Es blitzte und Donnerte. So nah habe ich den Donnerschlag noch nie gehört. Dies ging so weiter, bis natürlich dorfweit der Strom ausfiel. Wir sitzen völlig im Dunkeln, bis ein kleiner Junge uns eine Kerze bringt. Die Stimmung wurde sofort doppelt so schön und der kleine Junge und Manuel fingen an Schattenspiele an die Wand zu proezieren. Nachdem wir bezahlt hatten suchten wir mit Taschenlampen unseren Weg zurück zum Hostel. Auf dem Weg kauften wir Kerzen und ein Bier, welches wir dann mit unserem über scheuchen Hostelbesitzer teilten bevor wir schlafen gingen.
Den zweiten Tag mit Action starten wir ausgeschlafen um 08:00 Uhr. Eigentlich muss man um 7:30 Uhr im Tourenbüro sein, damit sich da Gruppen bilden und man nicht alleine einen Guide zahlen muss. Trotzdem lassen wir und Zeit. Wir gingen dahin und warteten in der Hoffnung, dass jemand auch Schlafen bevorzugt. Gerade als wir aufgeben wollten steuern zwei Israelis auf das Office zu. Wir versuchten die Sache cool anzugehen und die beiden nicht einzuschüchtern. Sie wollten die Tour machen, welche wir gestern gemacht haben. Sofort kommen wir mit Gegenargumenten wie Wetter, Preis etc. Nach 30 min waren wir zu viert mit Guide unterwegs in die Grotte. 😎✌🏼
Es war der Wahnsinn. Der Guide war super und das Erlebnis einmalig. Mit Helm und Stirnlampe klettern wir in ein schwarzes Loch. Wir seilten und ab, zwängten uns durch viel zu kleine Löcher und stiessen uns den Kopf zu hunderten an Stalaktiten. Wir sahen riesige Bildungen aus Stalaktiten und Stalagmiten, das Zuhause von Batman und totale Dunkelheit. Manchmal mussten wir durch Löcher kriechen, wo kaum der Helm durchpasste. Nichts für Klaustrophobier und ein Spass mit anzusehen bei unserem ca. 1.90 grossen Israelischen Freund.
Völlig ausser Puste und von oben bis unten voller Dreck erblickten wir das Licht. Wir assen unser Sandwich/Brot/Mehlprodukt und bereiteten uns für die zweite Tageshälfte vor. Da heissts zuerst mit dem Minivan hoch auf 3800m. Da erwartet uns ein Dorf aus Steinen. Man vermutet so haben die Einwohner früher gewohnt. Nach dem Rumklettern fanden wir völlig ausser Atem einen kleinen Salon. Dazu weitere Räume und später sogar eine natürliche Kathedrale. Es gibt heute noch Menschen, welche nach der Heirat dahin gehen um Fotos zu machen und um „gesegnet“ zu sein. Riesig. An den Wänden sieht man noch Zeichnungen, welche 4Mio Jahre vor Chr. gemalt wurden. Spannend und schön. Dann kommt mein Lieblingsteil. Wir klettern noch ganz hoch und sind über den riesen Steinen. Über uns ist nichts, neben uns gehts 30m runter. Solche Touren wären in der Schweiz nie und nimmer legal. Wir sprangen über die Steine, hüpften über die Felsen, beobachteten Viscachas und fühlten uns unendlich Frei!! Dieses Gefühl das Glück der Natur kann durch nichts ersetzt werden!! Unsere Guidin 😉 war super! Sie liebte was sie tat und sprang wie ein übermütiges Äffchen von Stein zu Stein. Sie war so süss wir wollten sie am liebsten Heim nehmen!
Völlig erschöpft und hungrig kehrten wir heim. Wir gingen alle zusammen noch in das eine gute Restaurant essen und dann schlafen, da es morgen um 06:00 Uhr heisst ab auf la Paz. Wieder weg von der Natur in die Grosstadt.
Schweine auf der Strasse

Erste Tour


Ziel erreicht. Endlich wieder einmal baden..

Valle Verzasca 2.0

Landschaft, wo mir der Atem wegbleibt.. So farbig, so schön!

Dinosaurier Fussabdrücke

Das Dorf Toro Toro

Stromausfalldinner & Schattenspiele

Grottentour




Und wieder in Mitten der Natur



Steinstadttour

König der Löwen 😀

Die natürliche Kathedrale




über den Steinen.. in der Freiheit

Unser verrückter Guide an der Klippe

Kind, welches mein Handy geklaut und ein Selfie gemacht hat
