Sucre, Bolivien

Nun mit Bilder!

OK, meine Website konnte ich nicht öffnen für einige Tage, deshalb kommt nun die ganze Woche. Seit gefasst.

Teil 1
Bus nach Sucre. Abfahrt 12:00. Sind um 11:30 da. Kann nichts schief gehen, denken die naiven Europäer. Als der Bus um 12:30 Uhr losfährt durften wir eine schöne Busfahrt geniessen. Unzählige versiffte Basketballfelder, schöne Natur, zwischendurch ein Wildschwein, das dir auf der Strasse entgegen kommt oder zwei Esel die Fangen spielen. Selten auch ein schlafender Polizist auf seinem Motorrad, ganz Südamerika halt. Die versprochene Toilette fanden wir im Bus nicht vor aber das macht nichts. Wir haben ja nur das Doppelte bezahlt wie Päuli zwei Tage zuvor. Nach ca. 5 Stunden mussten wir in Potosi umsteigen. Ich fragte extra den Busfahrer wohin wir müssen. Er meint an den anderen Busbahnhof. Ich frage zur Sicherheit noch eine Angestellte. Ganz klar mit dem Taxi zum anderen Busbahnhof. Als wir ins Taxi einstiegen waren wie ne riesen Attraktion. Ca. 10 Menschen auf der Strasse gratulieren dem Taxifahrer für seine „Beute“. Am anderen Busbahnhof angekommen durften wie dann das Bolivische System kennenlernen. Hier gibt es diese Firma nicht, welche auf dem Ticket steht. Sie hätten uns mit ihrem Bus herbringen sollen und uns in den nächsten Bus verfrachten. Super. Wir suchen die Information auf. Keine Chance. Ich bitte die Frau der Information, welche ihr nicht zufriedenes Kind schaukelt die Firma anzurufen. Linie besetzt. Es gäbe noch ne Handynummer, aber sie habe kein Guthaben. Jemand von uns soll zurückgehen und fragen wie der Bus heisst welchen wie nehmen müssen. Dies ist uns zu gefährlich und zu aufwändig also kaufen wie ein Ticket beim Typen welcher während dem ganzen Gespräch rein ruft wir sollen ein Ticket kaufen. Er meint der Bus geht sofort los für erneute 20BS. Ich fragte ob wir nen besseren Preis kriegen. Er meint nur: „Nein, normalerweise ist es 21. Wir kriegens für 20. Wir konnten nur lachen und eilten in den Bus. Zum Glück handelt es sich hier um kleine Geldbeträge und zum grossen Glück war ich nicht alleine unterwegs. Im Bus fuhren mehrere Frauen mit, welche im Gang auf ihren Taschen sitzen. Was sie wohl zahlen? – Welcome to Bolivia – einer nochmals anderen Welt 🇧🇴

Sucre ist die Hauptstadt von Bolivien, wobei die Regierung in La Paz ist. Hier sprechen viele Menschen Quechua, während man in den hohen Gebieten Aymara spricht. Im Ganzen sind es 33 Landessprachen. Sucre ist eine kleine Stadt wo man alles findet was man braucht und die Menschen wieder einigermassen leben wie wirs kennen. Richtige Häuser. Restaurants. Wasser und sogar einen Supermarkt.

Wie kommen an am Samstagabend. Leider machte uns niemand die Türe auf. Zum guten Glück kommt nach ca. 15mim jemand nach Hause und ruft die Hausherrin. Sie kommt völlig verschlafen zur Tür und machte dann auch noch den Witz, dass wir jeweils nicht nach 10 Nachhause kommen dürfen. Nicht witzig. Schnell duschten wir und machten uns ready zum Ausgehen. In einem Restaurant gönnten wir uns Burger und Bier. Wie waren den ganzen Abend die einzigen im Restaurant. Nach dem Essen waren alle müde und niemand wollte mehr ausgehen. Wie schade Samstag und endlich wieder einmal in einer grösseren Stadt. Da mein Magen noch nicht so stabil ist gebe ich mich geschlagen und wir gingen schlafen.
Am nächsten Tag schlendern wir durch die Strassen und rüsteten uns mit frischen Früchten vom Markt aus. Märkte, welche in der Hitze offen Fleisch verkaufen, Banken mit Boxen vor der Türe, welche laut die Charts von 2015 wiedergeben, Autos die hupend über das Rot vor dem Zebrastreifen brettern. Alles ein bisschen anders halt. Am Abend kochen wie uns Chili sin Carne (da kein Vertrauen zum Fleisch vom Markt) und spielen Kartenspiele. Wie immer spielten wir ums Abspülen und wie immer habe ich verloren. Ich löste mein Problem auf Schweizer Art. Ich bestach Fiona mit einem Mojito. Also gingen wir nachdem Fiona abgespült hat auf die Suche nach einem Mojito. Alex, ein Holländer aus dem Hostel nahmen wir auch mit. Von Vorteil, denn er wusste bereits einen Ort.

Wir gingen ins Hostel Cultur Berlin, welches von einem Deutschen geführt wird. Wir tranken unsere Mojitos und spielten Spiele. Anscheinend sah es Amüsant aus, denn es hockten sich zwei weitere an unseren Tisch und spielten mit. Als die Bar schloss wollten wir unbedingt noch weiter. Ich fragte einen Taxichaffeur, wo es noch „was zu tanzen“ gibt und er wusste einen einzigen Club/Bar, welcher trotz Sonntag geöffnet ist. Nicola und Manu gingen nach Hause sie waren müde, doch wir machten uns zu fünft auf zum besagten Club.

Wir wollten in den Club rein, doch der Türsteher meinte wir sollen kurz 15 min weg und nochmal kommen. Wir verstehen nicht ganz und warteten einfach vor der Türe und quatschten mit den Einheimischen. Nach 5 Minuten passieren ca. 5 Pick Ups mit Polizisten auf der Ladefläche. Sie sind maskiert und schauen streng. Jetzt verstehe ich. Sobald die Polizisten weg sind, kommt der Kassier aus der Bar und wechselt die Strassenseite. Wir folgen ihm die Treppen runter. Es stinkt, sieht übel aus und ist alles andere als gemütlich. Doch unten angekommen kann man durch eine kleine Tür in einen grossen Raum und ist in einer Disco. Wir tanzten, lachten und hatten Spass für ca. 30 min. Dann geht die Musik aus und es heisst „psst“ von allen Seiten. Wir sind ruhig, doch irgendwie alle anderen nicht. Wieso ist man denn nicht ruhig? Selberschuld. Schon nach kurzer Zeit steht die Polizei in allen Räumen und alle mussten raus. Sie sagten nichts, sie standen nur mit bösen Blicken, schwerbewaffnet in allen Ecken. Wir liefen auf die Strasse und fragten uns da wie weiter. Da luden uns die Bolivianer, mit welchen wir schon den ganzen Abend immer wieder sprechen ein zu sich nach Hause. Eigentlich würde ich das nicht machen, doch da wir 5, und so in der Überzahl sind, einigen wir uns auf annehmen. Wir und etwa duzend Strassenhunde liefen eine Weile und kamen dann durch einen Vorhof in einen kleinen Raum. Bett, Schrank, Herd. Das ist sein Zuhause. Unvorstellbar, doch es reicht. Alex (auch ein Bolivianischer Name) macht seine kleine Dicolampe an und connected sein Handy mit einer kleinen Boxe. Qualität ist schlecht und Platz ist rar doch wir setzten unsere Party fort. Tanzen, Singen und unterhalten uns. Ich bin der Dolmetscher von 5 Personen und ziemlich stolz, wie viel ich verstehe und diskutieren kann. Erst um 5:00 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Am nächsten Morgen bin ich froh, dass keine Lehrerin am Vormittag Zeit hatte. So begann meine erste Spanischlektion erst um 13:00 Uhr. Der Klassenraum ist kalt und hallt schrecklich, doch wir hatten zwei gute Spanischstunden. Die dritte und vierte Stunde mochte ich nicht. Sie zeigte mir Redewendungen und ich musste Dinge über die Regierung in Bolivien lesen. Dieser Wortschatz ist mir zu schwer und im Moment zu unwichtig, also meldete ich mich für 3 Stunden pro Tag an für diese Woche. Diesen müden Abend lassen wir mit selbstgemachten Burgern und einem Film ausklingen. Um die drei lerne ich noch Kochen.. :O.

Heute war mein letzter Tag mit Fiona, Niklas und Jonathan. Ich und Fiona gönnten uns einen Abschluss Cup, von welchem ihr noch ein Foto kriegt. Wir gingen noch einmal an den Früchtemarkt, wo ich mir Granatäpfel und Mangos kaufte, welche ich dann, war ja klar, im Restaurant vergass.. Zum Abschluss gingen wir noch auswärts Essen und verabschiedeten uns. Schade. Wir hatten eine super Zeit. Aber so ist das Reisen, ich bin bereit für das nächste Abenteuer und bin mir sicher die drei wieder einmal zu sehen.

Ich bin nun für eine Woche in einem super ruhigen Hostel, welches eine Spanischschule beinhaltet. Es läuft nicht viel, doch auch aufs ausruhen freue ich mich. Ich habe mir ein Spanisches Buch gekauft, welches ich mit viel Geduld versuche zu lesen. Jeden Tag besuche ich 3 Stunden Spanischschule und versuche eine Woche ein bisschen Routine zu haben, damit ich wieder einmal ankommen und mich zuhause fühlen kann, bevor es weiter geht. Auch überlege ich mir hier zum Coiffeur zu gehen und sonstige Dinge zu machen, welche bei uns ein Vermögen kosten und hier vermutlich ganz günstig sind (z.B: Meine Spanischschule für 5.- die Stunde).
Leider ist es mir immer noch nicht möglich die Bilder hochzuladen. Ich hoffe es klappt bald. Bis dahin findet ihr einzelne auf Facebook. Bis zum nächsten Mal, mit evtl neuer Frisur ;).

 

Teil 2
Ja, ich war beim Friseur. Leider kann ich euch immer noch kein Foto zeigen aber in diesem Fall stört es mich gar nicht, denn es ist so… Ich suchte mir vorsichtig den besten Friseur aus bzw. den ersten den ich fand. Ich vertraute den Ladys mein Haar an. Sie waren hin und weg von meiner Haarfarbe. Ich sagte ich möchte braune strähnen, so dass mein Haar dunkler wirkt. Auch Fotos zeigte ich zur Sicherheit. Ich sass zirka 2 Stunden da und war erstaunt, als ich mich danach im Spiegel sah. Keine Veränderung. Kein bisschen. Ja, man könnte sagen schade für das Geld, doch diese 17.- reuen mich nicht. Eher der Gedanken daran, dass ich einmal mich getraut hätte und doch nichts daraus wurde.

Dies passierte an meinem Zora Tag. An welchem ich Shoppen ging, fettiges Zeug von der Strasse ass, Früchte am Markt kaufte, in meinem Buch las etc. Der erste Tag seit langen wieder alleine. Es lief eigentlich ziemlich viel schief, doch was anderes hätte ich nicht erwartet.. Nachdem ich mich geduscht hatte um sicher zu gehen, dass sich an den Haaren nicht doch plötzlich noch was verändert ging ich noch ein letztes Mal für den Tag den Weg in die Stadt, buchte eine Tour für Donnerstag und kaufte ein für meine Lieblingsspeise „Hörnli und Ghackets“. Die Frau am Obstmarkt erkennte mich bereits und rufte von weitem „Amiga Mango“ und streckte mir eine Mango zum Probieren hin. Ich kaufte ein Kilo und ass diese sobald es ging. Wie schon die letzten Paar Tage schlief ich bereits um 21:30 Uhr ein. Ich verstehe nicht ganz wieso ich immer so müde bin und hoffe die Müdigkeit legt sich bald.

Heute, Donnerstag hatte ich einen super Tag. Ich stand früh auf für meine Spanischstunde und es hat sich gelohnt. Ich hatte 3 super Stunden mit meiner neuen Lehrerin. Danach war ich ready für meine Hörnli. 1 kg Hörnli, 300g Hackfleisch, 1 Zwiebel, 1 Paprika, 1 Käse und last but not least Speck. Viel Speck. Ich kochte wie wild in der unterdimensional kleinen Küche und was raus kam war ersten VIEL und zweitens nicht das gewöhnte Hörnli und Ghackets. Weder Hörnli noch Hackfleisch schmecken wie Zuhause, geschweige denn der Käse. Ich freu mich bereits jetzt, dies für die nächsten drei Tage zu essen. Keine Angst es ist nicht schlecht nur nicht das erwartete. Ihr könnt euch bereits jetzt darüber streiten, wer von euch mir im Juli als erstes mein gewohntes Hörnli und Ghackets kocht ;).

Nach dem straffen des Gourmetgewölbes startete meine Tour. Off Road Motorcycle Lesson. Es war der Wahnsinn. Ich kreiste kurz in allen Gängen eine 8 und dann durfte ich bereits los düsen. Wir fuhren durch Match, über Steine, über Wiesen auf und ab, bis mein Rücken schmerzte vom Stehen auf dem Bike. In zwei Stunden hatten wir bereits die dreifache Strecke zurückgelegt, welche der Guide normalerweise mit Anfängern machen kann. Er erlaubte mir ab sofort auf die grosse Tour mitzugehen auch ohne Führerschein. Des Weiteren machte er mir ein Jobangebot und lobte mich mündlich und online. Es machte super Spass und wird garantiert meine nächste Investition in der Schweiz sein.

Nun bin ich Zuhause, habe meine Hausaufgaben fleissig gemacht und überlege wie es weiter gehen könnte. Es gibt noch so viel zusehen, doch ich müsste gemäss Zeitplan bereits in Peru sein, damit ich mein langersehntes Kolumbien noch erreichen kann. Grösste Sorge: Ich möchte nach Torotoro in den Nationalpark, doch die Busse fahren am Abend los und man muss am Morgen um ca. 04:00 den Terminal wechseln, was ich alleine hier nicht machen will. Also warte ich ab, ob jemand mit mir kommt.

Während ich hier schreibe erzählen einige aus meinem Hostel, dass sie heute zu dem grossen Wasserfall gingen und heftigst von 15-20 Hunden bedroht wurden. Sie wurden in eine Ecke gedrängt von riesigen, bellenden, aggressiven Hunden. Angeführt von einer Deutschen Dogge. Sie alle hatten panische Angst und drohten mit Steinen, doch die Hunde weichten nicht. Zum Glück wurden sie gerettet, doch auch jetzt noch sind alle total geschockt und erzählen sie fühlten sich auch später im Bus noch krank vor Angst. Unvorstellbar für uns Schweizer.

 

Ausblick über die Stadt aus der Hostelterrasse

Leckerer, riesiger Früchtemarkt (Achtung beim Fotografieren der Frauen kannst du mit Früchten beworfen werden..
Selber gemachte Burger, @Zora lernt kochen..

Feiern bei den Bolivianern 🙂

Motorrad Off Road Tour😍

Zora wird online gelobt 😊✌🏼

Der schöne Platz, leider auf schlechtem Foto nicht ersichtlich, doch mit Fantasie…

Kinder, welche auf der Strasse zeichnen, und wie ausserirdisch schön!!

 

Uyuni, Bolivien

Tag 1

Am 21. März müssen wir früh aufstehen. Bereits um 7:30 Uhr holt uns ein Bus ab, mit welchem wir über die Grenze nach Bolivien gebracht werden. Da frühstücken wir und verladen unser Gepäck auf die Pick Ups. Super viele Menschen machen dieselbe Tour. In einem Pick Up hat es Platz für sieben. Also waren wir vier, die eine Freundin von den dreien, der Fahrer und ein „Fremder“. Der Fremde – Paul, war schon ganz schnell kein Fremder mehr. Wir verstanden uns super und als der Pick Up auch noch mit Aux-Kabel ausgestattet war konnten wir überglücklich losdüsen. Rein in die Wüste.

Anfangs hielten wir ca. alle 30 min an, stiegen aus und schauten eine Lagune an. Eine weisse Lagune und dann eine grüne Lagune. Einmal badeten wir sogar in einem 38 Grad heissen Naturbecken. Immer wieder auf dem Weg trafen wir Vicunas, Lamas und Alpacas an. Auch Flamingos sahen wir viele. Einmal waren es in einer einzigen Lagune geschätzte 4000 Flamingos. Wir konnten super Fotos machen. Die Berge spiegelten im Wasser und direkt neben der Wüste stehen Berge mit Schnee auf den Spitzen. So was haben wir glaube ich alle noch nie gesehen.

Nach dem Mittag kamen wir im Hostel an, in welchem wir später übernachten werden. Es liegt auf 4600 Meter. Das Atmen viel uns schwer. Wir deponierten unser Gepäck und genossen das Bolivische Mittagessen. Lustig war, dass die neben uns „wertigeres“ Essen bekamen. Auch beim Frühstück merkte man, dass sie wahrscheinlich mehr bezahlt haben.

Nach dem Essen fuhren wir noch zur letzten Lagune für den ersten Tag. Diese war rot. Das sah verrückt aus. Was Mineralien und Pflanzen ausmachen können. Wir knipsten viele Bilder, liefen um die Lagune und fuhren dann zurück ins Hostel. Auf dem Weg kauften wir Cocablätter gegen die Höhenkrankheit. Nachdem wir diese alle komplett aufgegessen haben sagte unser Guide Kiki (Name, wie ich ihn nennte, da komplizierter, bolivischer Name), dass wir diese nur in der Backe behalten sollen und nach 20min ausspucken. Gut zu wissen. Wir legten nach… Wir amüsierten uns prächtig an den komischen Blätter und dem noch komischeren dazugehörigen Stein, welcher aussieht wie Kreide.

Im Hostel angekommen setzten wir uns an den Tisch und redeten über alle möglichen Themen. Es war super spannend mit so verschiedenen Menschen zu sprechen. Wir hatten einen riesen Spass und lachten viel. Vor dem Essen gingen wir noch in den Shop, welcher das Dorf (die drei Häuser) hatten und kauften Klopapier. Dies ist in Bolivien bei der Toilette nicht einbegriffen. Um ca. 19:00 Uhr gab es Nachtessen und danach legten wir uns schon in unsere Betten. Das Hostel hatte nur 4 Stunden Strom und keine Duschen. Dies machte unser Erlebnis umso besser. Bereits um 20:00 Uhr lagen wir alle im Bett in unserem 6er Zimmer und sprachen über Gott und die Welt. Wir hatten super Gespräche und fühlten uns wie in einem Klassenlager. Natürlich dürfen die Witze über die Höhenkrankheit nicht fehlen. Zur Sicherheit stellten wir einen Eimer in die Mitte unserer 6 Betten, denn so richtig wohl fühlten wir uns alle nicht. Gegen die Kälte haben wir alle unsere Alpacawolle-Pullis und Socken. Die Nacht war also zum „heiter“ werden vorprogrammiert. Wir diskutierten, bis wir einer nach dem anderen einschliefen.

Tag 2

Um 06:00 Uhr klingelt der Wecker. Jeder der mich kennt, weiss dass dies für mich der grösste Alptraum ist. Doch Jonathan kriegte das ganz gut hin. Er streckte mir ein Pancake entgegen und schon stand ich auf den Beinen. Ich konnte eigentlich gut schlafen. Zwischendurch war mir etwas kalt. Die Mädels Fiona und Maggie konnten dies nicht von sich behaupten. Sie lagen die meiste Zeit wach und warteten bis es morgen wird. Wir sind uns diese Höhe nun einfach nicht gewöhnt.

Nach dem Frühstück und den Pancakes von der Gruppe vor uns 😉 packten wir unseren Pick Up und wackelten weiter quer durch die Wüste. Strassen gibts nicht, Kiki muss also genau wissen wo er durchfährt. Die Wüste scheint unendlich. Immer wieder hielten wir an um Fotos zu machen und die Natur zu bewundern. An der schwarzen Lagune machten wir dann halt und Kiki bereitete unser Mittagessen auf der Pick Up Ladefläche zu. Es gibt, wir nennen es, Wurst-Kartoffel-Lasagne. Wir bemerken, dass die Bolivier alles Gemüse schälen. Sogar die Tomaten.

Und weiter gehts zu dem berühmten Steinbaum. Und dann weiter in das Steindorf, wo überall riesige Steinbrocken liegen. Es ist unerklärlich, wie diese entstanden sind. Sie sind gewaltig. Leider war ich etwas zu müde um dies wahrzunehmen. Ich machte ein Powernap auf einem der Steine :-D.

Die zweite Nacht schliefen wir in einem Salzhostel (Don Carlos). Der Don Carlos war speziell. Er brauchte ca. 5 min um uns zu sagen, dass dies unser Zimmer ist. Seine Bewegungen waren ultralangsam und seine Stimme leiser als ne Mücke. Als wir duschen gingen sass er vor der Türe und genau nach 5min klopfte er an die Tür. Wir haben überzogen. Ich bin fiebrig und freue mich bereits auf mein Bett aus Salz. Boden aus Salz, Wände aus Salz, Betten aus Salz, alles aus Salz. Wände abgeleckt und bestätigt. Salz. Wir dinierten. Sogar Wein gab es. Nicht aber Wasser. Danach wieder ein bisschen dummes Gequatsche in der Gruppe und schon bald wieder ins Bett. Wie schön es ist kein Wlan zu haben und das Handy einfach im Rucksack zu lassen.

Tag 3

5:00 Uhr, der Wecker klingelt. Raus aus den Alpaca Socken, Frühstück verzerren und rein in den Pick Up. Heute wollen wir den Sonnenaufgang in der Salzwüste schauen. 12‘000km2 mit einer 20m tiefer Salzschicht. Viel dazu kann ich nicht sagen. Da müsst ihr die Bilder sehen. Der Himmel spiegelt in der Schicht Wasser über dem Salz. Wir haben Glück, wir können coole Fotos machen, da eine Wasserschicht am Boden ist. Dafür können wir nicht in den Nationalpark, da das Wasser zu hoch ist. Regenzeit. Wir machten Fotos vom unglaublichen Sonnenaufgang. Fotos von der Spiegelung. Fotos auf den trockenen Stellen. Einfach überall konnten wir anhalten und Fotos machen. Ausserdem kamen die Guides mit coolen Ideen für Fotos und Videos. Das absolute Highlight.

Und schon sind wir in Uyuni angekommen. Essen unser Mittagessen und machten uns dann auf den Weg in unser Hostel. Die Tour ist vorüber. In der Stadt Uyuni ist ein Fest. Wir kommen kaum durch. Wir fahren hinter Militärtruppen im Schritttempo. Plötzlich ruft Fiona aus dem Fenster. Gibts nicht. Einer aus ihrer Schule sitzt auf der Bank mitten in Uyuni. Er lief im Schritttempo nebenher und sie verabredeten sich für später.

Wir kamen ins Hostel, verabschiedeten Maggie, welche mit der Tour zurück nach San Pedro geht und Päuli (meine Schweizer Ausführung von Paul, welche sich ebenfalls durchsetzte ;)), welcher weiter nach Sucre geht, wo er einen Freund trifft. Und wir müssen dringend in die Dusche, da wir von Oben bis Unten voller Salz sind. Leider ist auch hier wieder Handwäsche verboten.

Ich habe Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Bauchschmerzen. Ich lege mich kurz hin, bevor das Programm weiter geht. Vor dem Nachtessen trinken wir alle zusammen einen Tee und schauten den Anfang der WM Quali Argentinien – Chile und um 20:00 Uhr treffen wir uns dann mit Lukas und Felix, den zweien aus Fionas Schule. Wir kauften uns auf der Strasse einen Burger für umgerechnet 80 Cent. Danach gingen wir in ein Restaurant und bestellten zwei Familienpizzas für 6. Mir wurde von Zeit zu Zeit unwohler und ich machte mich auf den Weg Nachhause. Die anderen blieben noch im Garten und plauderten, während ich mich bereits hinlegte. Es war eine unruhige Nacht. Und auch heute ist mir noch nicht wohl. Nach dem Frühstück ging ich direkt wieder ins Bett und schlief bis 14:00. Dann telefonierte ich mit meinem Schatz und die Laune verbessert sich um 100%. :).

Heute verbringen wir noch eine Nacht hier und machen uns morgen auf nach Sucre, wo ich gerne eine Sprachschule besuchen würde, wenn dies klappt. Das heisst dann aber auch Abschied nehmen von Fiona, Jonathan und Niklas.

Achtung: Ich bin in Bolivien. Wlan ist nicht selbstverständlich und es kann sein, dass es einige Tage geht, bis eine Antwort kommt. Mir gehts gut, keine Sorgen machen bitte :).

Die unglaublichen Fotos folgen, sobald ich gutes Internet habe!

 

San Pedro de Atacama, Chile

Neu Sandboardvideo!

Nach 17 Stunden Bus fahren sind wir in der Wüste Atacama angekommen. Hier ist es super heiss und die Sonne ballert. Die Häuser sind ziemlich „einfach“. Die Strassen nicht geteert und wieder alle Schilder aus Holz. Die Menschen hier leben, schätze ich, in Armut und trotzdem sind die Preise relativ hoch. Touristisch. Viele kleine Touristenshops aber keinen Supermarkt. Von Zeit zu Zeit kein Wasser, waschen verboten, Wüste halt.

Valle de la luna
Gleich am ersten Tag buchen wir eine Tour ins Valle de la Luna. Es ist wunderschön. Die riesige Wüste mit den Dünen und den weissen, salzigen Stellen. An einigen Stellen hat es seit Millionenjahren nicht mehr geregnet. Somit ist die Atacamawüste die trockenste und höchste Wüste der Welt. Das Tal heisst Moonvalley, da sie da die Geräte getestet haben, mit welchen sie auf den Mond gingen. Diese Landschaft gleicht am meisten der des Mondes. Der Guide meinte sogar sie haben das Video vorgedreht, welches sie dann auf dem Mond machen wollen, falls sie scheitern würden.

Astrologie Tour
In der Nacht von Sonntag auf Montag machten wir eine Astrologie Tour. Ich sah den Himmel, wie ich Ihn noch nie gesehen haben. Mit blossem Auge konnten wir tausende Sterne sehen. Es war richtig hell und dies ohne den Mond. Auch die Sternzeichen konnten wir erkennen. Durch riesige Teleskope konnten wir die Milchstrasse von der Nähe sehen und bei der Jupiter erkennen wir sogar 4 ihrer Monde und die roten Streifen auf dem Planeten. Ich werde den Himmel ab sofort anders ansehen. Und natürlich wird mein Leben in Zukunft mit viel Glück erfüllt sein, so viele Sternschnuppenwünsche wie ich in den Himmel geschickt habe… Vor der nach Hause fahrt gab es eine heisse Schokolade und dann gings müde zu Bett.

Sandboarden

Am letzten Tag in Chile schlendern wir noch kurz durch die Touriläden, kaufen uns Coca Blätter und einen warmen Alpacapulli für die Reise und leihen uns dann Fahrrad und Sandboard aus, womit wir in das Valle de la muerte fahren.

Mit dem Fahrrad fahren wir 30min ins Valle de la muerte. Wer denkt in der Wüste Fahrradfahren ist anstrengend, der ist noch nie mit dem Bord eine Sanddühne hoch gelaufen! Das Sandboarden macht meega Spass. Ich hab es mir viel schwerer vorgestellt. Es läuft gut und schon beim dritten Mal hinunter fahren bleibe ich inkl. Babyschanze auf dem Brett stehen und bekomme sogar einen kleinen Applaus vom Publikum. Falls es klappt folgt das Video, auf welchem ich sogar einen Salto mache. In ca. 2 cm Höhe. Ungewollt. Vielleicht sollte ich es eher ein Purzelbaum Kopf voran in den Sand nennen :-D.

So noch ein paar Einkäufe, Geld wechseln und morgen früh geht’s weiter nach Bolivien in die Salzwüste. Dies machen wir in Form einer dreitägigen Tour, was heisst, dass ihr frühstens in drei Tagen wieder von mir hört.

Ein Vulkan, welcher vom Dorf aus zu sehen ist. Unglaublich bei dieser Hitze Schnee auf der Spitze zu sehen.

Valle de la Luna

Schlangen Selfie

Sonnenuntergang im Valle de la Luna
Die Sonne geht bereits um 8 Uhr unter und der Mond geht erst um 00:00 Uhr auf.

Ein Glas Rum. Kein Stück Eis. Duzende Hunde. #Rum, da Wasserknappheit

Spontane Zirkusaufführung mitten in der Stadt.

Schöne Mütze gefunden, welche garantiert gut gegen die Kälte ankommt. Auch bei Sandstürmen kann ich diese zücken. Gute Investition 😉

Astrologie Tour

Valle de la muerte

Sandboarden

Mit einem Veloschlauch transportieren wir die Boards in die Wüste.

Kleine Beichte
Unterdessen habe ich etwas mehr allgemeines Glück. Aber wer kein Kopf hat.. Ich habe alles verloren, was ich für meine Reise ausgeliehen habe. Nicht nur, dass mir Lukis GoPro bereits beim Flug nach Buenos Aires geklaut wurde, und Tanjas Buch verschollen ist, habe ich jetzt auch noch mein Strand- und mein Badetuch in La Serena vergessen. Sorry Imma, bekommst ein neues :S.

La Serena, Chile

Hier machen wir Pause.

Als ich am Busbahnhof auf meinen nächsten Bus warte treffe ich Fiona, Jonathan und Niklas. Sie waren in Pucon im selben Hostel und fahren gerade ebenfalls nach La Serena. Da angekommen beschliesse ich mit ihnen mit zu gehen und wir checken im Hostel El Arbol ein. Es ist nahe am Meer gelegen und hat einen riesigen Garten. Die Betten sind super Bequem und das Frühstück der Wahnsinn. Da lässt sichs aushalten.

Richtig heiss wird es hier nicht. Da wir der Wüste näher kommen wird es hier in der Nacht früh und ziemlich kalt. Trotzdem verbrachten wir den angefangenen Tag am Strand. Den zweiten Tag dann verbrachte ich komplett im Hostel. Ich nahm mir wieder einmal Zeit mit Dani und den Mädels zu Skypen, informierte mich ein wenig über Bolivien und genoss die Sonne. Dass ich mein Buch Zuhause vergessen habe ärgert mich spätestens jetzt. Am Abend kochten wir, tranken Pisco und spielten UNO bis zum Einschlafen. Da es uns so gut gefällt, verlängern wir eine Nacht. Einmal gingen wir die Stadt erkunden. Viel Schönes fanden wir jedoch nicht vor, also kehrten wir zurück an den Strand. Ansonsten legten wir keine weiteren Strecken zurück als Supermarkt – Hostel und Strand – Hostel. Wir kochten täglich, spielten Spiele und genossen das letzte Mal den Strand für den nächsten Monat.

Eine Pause tat gut. Nun habe ich wieder Energie gesammelt um in San Pedro de Atacama Touren zu Buchen und Dinge zu unternehmen.

Hostel El Arbol

 

Sonnenuntergabg am Strand

 

Der verlassene Strand, da der Winter näher rückt.

Strassenhunde sind anhänglicher als die eigenen. Und wenn Sie dein Badetuch benutzen wollen, dann gibts keine Diskussion ;-).

Fruchtsalat-Saft-Glace #njommi!!

Niklas, Fiona und Jonathan 🙂

Pucon, Chile

Noch nicht ewig her dachte ich Lava gäbe es nur in Märchen. Heute sehe ich es mit meinen eigenen Augen. Sprudelnd und laut! Aber ich beginn von vorne…

11 Stunden Bus fahren mit Sonnenbrand. Nein, das ist nicht erholsam.. Am Busterminal angekommen merke ich, dass ich mir die Karte für Chile Süd noch nicht heruntergeladen habe. Ich ging zu den sympathischsten zwei herumirrenden hin und fragte, ob sie wissen wie ich ins Zentrum komme. Sie sagten sie wissen es auch noch nicht, sie wollen ein günstiges Hostel finden. Wir machen uns zusammen auf zum Hostel El Refugio, denn meines ist das günstigste. Da angekommen erfahren wir, dass dieses günstigste Bett draussen im Zelt steht. Es regnete in Strömen, doch wir gingen es anschauen. Es ist super niedlich und wir können zu dritt eines für uns alleine haben. Wir nahmen es. Es ist super, siehe Fotos.

Es regnete heftig, so wurden uns die Geometricas vorgeschlagen. Dies ist ein natürliches Thermalbad mitten in einem Tal. Ich war zwar erst, und es ist etwas zu teuer meiner Meinung nach, doch für einen regnerischen Tag kann man sich das gönnen. Bevor es los geht schlagen wir in der Lobby vor einen BBQ zu machen und marschierten los in den Supermarkt. Er ist riesig. Etwas zu finden dauert Stunden, doch es kam schlimmer. Desiree, 47, Holland, übertrieben sparsam. Wir nehmen also jeden Käse in die Hand um heraus zu finden, welcher der 50 der Günstigste ist. Dazu möchte ich erwähnen, dass es sich hier um Rappenbeträge handelt, welche durch 4 geteilt werden. Das ganze Spiel für jeden Artikel. Spätestens nach der Kasse regte nicht nur ich mich auf, sondern auch alle anderen unserer Schlange. Das Fleisch wird unter 3 geteilt, der Wein unter 4, etc. Spätestens jetzt freute ich mich richtig auf die entspannend, heissen Bäder. Die Anfahrt dauert 2 Stunden. Der Eintritt kostete ca. 40 Franken. Duschen gibt es nicht. Die Rückfahrt nochmal 2 Stunden. Völlig erschöpft kamen wir um 21:00 Uhr Zuhause an. Wir verschieben den BBQ auf morgen und setzten uns mit einem Bier vor den Kamin zu unseren neuen Freunden.

Crazy Night

Wir sind zwar müde, aber hei, es ist Freitag. Die Carpinteros (Handwerkergesellen auf Walz) gehen noch aus. Ich überlege keine Sekunde, schnappe mir meine zwei „lieblings neuen Freunde“ Alex und Jonathan und begleite die Gruppe. Wir liefen an „der einzigen Disco von Pucon“ vorbei, doch wir gingen nicht rein, da der Eintrittspreis ziemlich hoch ist. In einer sympathischen Bar tranken wir dann ein Bier und plauderten. Immer wieder hörte ich heraus, dass einige doch lieber Tanzen gehen würden. Ich packte diese und steuerte Richtung überteuerten Club zu. Frauen gratis, fängt gut an. An der Bar lacht mich der Chilenische Barkeeper an und spendiert mir einen Pisco Sour, da ich das System mit zuerst an der Kasse einen Bon kaufen und dann an die Bar nicht verstand. Sehr gut. Ab auf die Tanzfläche. Die Musik war gut, der DJ war schrecklich. Wir tanzten und amüsierten uns. Alex hat die Angewohnheit fremden Leuten das Getränk zu klauen. Sehr asozial, doch in diesem Moment störte mich dies wenig. Es war eine günstige Nacht. Wie ich Nachhause kam, weiss ich nicht mehr, doch den Jonathan, den haben wir da vergessen..

Ich wache auf, da Desiree, 47, Holland sauer vor sich hin schreit. Die arme blieb in der Bar und wollte alleine Nachhause. Sie stand stundenlange vor einem verschlossenen Aussentor. Sie versuchte übers Tor zu klettern und verletzte ihren Finger. Danach ging sie in ein anderes Hostel schlafen. Zwei Nächste zahlen, das geht gar nicht. Wir sind schuld. Alle sind schuld. Sie packte ihre Sachen zusammen und bevor sie ins nirgendwo verschwindet schreit sie mich noch an, ich soll ihr das Fleisch und den Wein bezahlen. Ich hätte diesen ausgesucht und er sei viel zu teuer. Ich? Wein aussuchen? Ja klar. Ich drückte ihr etwas Geld in die Hand und sagte ihr sie soll mich schlafen lassen. Ihre Hostelnacht bezahlte Alex. Warum Alex? Alex, Belgier, 22 hat in unserem Zelt geschlafen. In der Nacht ist er vom Bett gefallen (oberes Kajütenbett versteht sich). Nachdem er gefallen ist legt er sich quer aufs untere Bett. Immer noch schlafend fängt er an zu pinkeln. Alpa, 38, Inderin aus England, wacht auf, hört dies, schlägt zu und verjagte Alex aus unserem Zelt. Dies alles passierte während ich daneben schlief. Später erfahre ich, dass auch Jonathan vom Bett gefallen ist, dies nach dem er für längere Zeit den Eingang seines Zeltes gesucht hat 😀

Am nächsten Morgen (13:00 Uhr ;-)) erzählt mir Alpa das Ganze und ich bin etwas geschockt und angewidert. Doch nur kurze Zeit später lagen wir lachend in unseren Betten und diskutierten darüber wie verrückt die ganze Geschichte ist. Alex musste seine Schuhe holen, bevor er für immer untertauchen will. Er kam ins Zimmer. Wir empfangen ihn herzlich und luden ihn ein mit uns zu lachen. Wir lagen alle da, lachten und diskutierten. Alex erwähnt mehrere Male wie froh er ist, dass wir dies mit so viel Humor nehmen. Es war eine sehr verrückte Nacht. Das ganze Hostel ist involviert und diskutiert. Ich erklärte sie zur verrücktesten Nacht meiner Reise. Deshalb kommt sie in meinen Blog, auch wenn dies nicht der richtige Ort für sie ist.

 

An diesem Abend holten wir den BBQ nach. Leider wars draussen zu kalt, also kochten wir drinnen alle zusammen. Das war ein riesen Spass. Wir verstanden uns alle super. Unterhielten uns in allen Sprachen über jegliche Dinge. Ich fühle mich so richtig angekommen im Reiseleben.

Carpinteros

Wir hatten 5 Gesellen auf Wanderschaft im Hostel. Dies sind Handwerker (Zimmermänner), welche durch die Welt reisen und für wenig Geld arbeiten. Sie wollen dabei nicht verdienen, sondern Erfahrung in ihrem Beruf sammeln. Sie reisen für mind. 3 Jahre und dürfen in dieser Zeit nicht weniger als 20km von Zuhause entfernt sein. Dies besagt eine alte Tradition. Es ist spannend mit ihnen zu sprechen. Sie kommen alle aus verschiedenen Orten und sind unterschiedlich lange unterwegs.

Volcano Villarica

Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Horror. Sonnenbrille, Sonnencreme, Lunch, Los. Im Schwesternhostel werden wir ausgerüstet. Hikingschuhe, Spikes, Schneehosen mit gepolstertem Hintern, Schneeteller, Gasmaske, Handschuhe, Helm, Eispickel. Der Vulkan Villarica ist der aktivste Vulkan in Südamerika. 2015 ist er das letzte Mal ausgebrochen. Er ist 2800 Meter hoch und heute voller Schnee. 6 Stunden dauerte das herauf gehen/klettern. Zuerst steil hinauf Stein für Stein. Dann weiter mit Spikes über den Gletscher gerade hinauf. Das letzte Stück im Tiefschnee. Alle Stunde gibts eine Pause wo man kurz trinken kann und den Ausblick geniessen. Denn während dem Hiken gilt der Blick dem jeweils nächsten Schritt. Es war super anstrengend. Alpa musste auf halbem Weg umkehren. Die ganze Gruppe folgt am Rhythmus des langsamsten. Das wichtigste – gleichmässig, egal mit welcher Geschwindigkeit. Die Spikes erschweren jeden Schritt. Kurz vor dem Ziel wird zu allem dazu noch die Gasmaske aufgesetzt. Ich kam oben an und hatte gar nicht mehr Lust in den Krater zu sehen. Wir waren nicht sonderlich schnell es sind schon viele Menschen oben. Ich quetsche mich durch die Menschen Menge und lehnte mich über den Krater. Da sah ich es. Sprudelndes, lautes, kochendes Lava. Ich habe mir das ganze total anders vorgestellt und war überglücklich, als mir der Guide erzählt, dass man dies nicht immer sieht. Das Wetter war perfekt. Die Sicht klar. Vom Vulkan aus sahen wir zwei weitere Vulkane und die ganze Landschaft mit Seen und Bergen. Ehrlich gesagt machte ich mehr Selfies mit Gasmaske als Fotos von der Landschaft und erst jetzt im Nachhinein wurde mir bewusst wie unglaublich cool das Ganze ist. Wegen irgendwelchen Sicherheitsvorkehrungen darf gesetzlich jeder nur 5 Minuten auf dem Krater stehen. Es kommt zum besten Teil. Wir setzen uns auf unseren Plastikteller und sliden im Puderschnee den Vulkan hinab. So weit, bis die Steine es nicht mehr zulassen. Auch hier haben wir Glück. Es hat drei Tage geschneit. Von da aus ist es noch ca. 1 Stunde zu Fuss und geschafft haben wirs. Verrückt. Wieder unten war die erste Gelegenheit mit den anderen der Gruppe zu sprechen. Zuvor galt sparsames Atmen. Die Guides sind super. Sie lieben was sie machen. Sangen, pfiffen und motivierten. Wenn etwas Zusätzliches an oder abgezogen werden musste konnte ich mich nur hinsetzten und machen lassen. Selbst die Blase am Fuss wurde mir abgeklebt, da meine Finger vor Kälte unbrauchbar waren. Was für ein Tag.

Nun sitze ich im Bus zurück nach Santiago, um da den Bus nach La Serena zu nehmen. Ich muss dringend in den Norden. Bereits für Pucon machte ich eine Ausnahme nochmals zurück in den Süden. Aber es hat sich gelohnt. Nun heisst es aufholen.

Skydiving

Ah vielleicht sollte ich noch erwähnen: Mein guter Freund Tom wurde heute zum Skydiven abgeholt. Ich fragte ob noch Platz ist und sprang mit Alpa ganz spontan aus dem Flugzeug. Es war der Hammer. Zuerst flogen wir mit dem Flugzeug über den Vulkan. Direkt drüber. Danach sprang ich als erste aus dem Flugzeug. Wir machten Saltos und Drehungen, bis wir wunderschön durch die Luft schwebten. Dies stand definitiv nicht auf dem Plan für Chile. Doch der Preis ist super und die Lage etwas Spezielles. Also handelte ich.

Nun verlasse ich erneut ein Zuhause und viele neue Freunde mit dem Wissen, dass mich am nächsten Ort noch ganz viel mehr neue Freunde erwarten.

Home sweet Home.
Geometricas
Bob Marley Bar. Neue Freunde. Bruderschaft in Ausgangsuniform.
Leckerer BBQ mit gaanz viel Spass und Bauchschmerzen vor Lachen.
Die Gesellen der Bruderschaft haben viele Regeln/Traditionen. Eine davon ist am Anfang der Reise sich ein Ohrenring mit Nagel und Hammer stechen zu lassen.
Climbing Volcano Villarica
Zuvor. Noch lachend..
Ausgerüstet
Wir hatten perfektes Wetter und Neuschnee. Dazu kam dass Vollmond war, was bedeutet, dass die Chance Lava zu sehen gross ist. Und da war es:
Geschafft
Zora und Lava 🙂
 
Zora und Gasmaske
Runter sliden vom Vulkan. Bester Part.
Belohnung
Das wunderschöne Städchen Pucon mit dem Vulkan direkt vor der Nase. Dinge wie das Gesetz, dass Werbung nur auf Holz geschrieben werden darf, macht die Stadt einzigartig und gemütlich.
 
Spontanes Skydiving
Flug direkt über den Vulkan
Alpa ist bereits an ihrer zweiten Weltreise. Sie ist super positiv und immer lachend. Von ihr sollte ich mir eine Scheibe abschneiden!
 

Valparaiso, Chile

Valparaiso ist eine „kleine“ Hafenstadt mit ca. 300 000 Einwohnern. Sie ist nur ca. 1.5 Stunden von Santiago entfernt und ist ziemlich Hippie. Nahezu jedes Haus ist ein Kunstwerk. Bilder, Graffitis und Kunstwerke sind an jeder Mauer zu sehen. Bei Tag wunderschön anzusehen bei Nacht eher etwas unheimlich.

Den ersten Abend gingen ich und Jenni ein Bier trinken. Es war eine super Stimmung. Richtige Urlaubsgefühle waren da, doch ich war froh, dass ich nicht alleine unterwegs war. Es herrscht grosse Armut in Valparaiso. Am zweiten Tag stiessen die zwei Mädels von Santiago dazu. Gemeinsam schauten wir uns dann in Form einer Free Walking Tour die Stadt an.  Es war cool zu viert unterwegs zu sein. Wir lachten viel und hatten viel Spass, besonders während des Nachtessens. Tag zwei in Valpo gingen wir nach Vina del Mar. Dies ist eine Nachbarsstadt mit einem schönen Strand. Das Wetter war nicht perfekt, doch die Sonne verbrutzelte uns. So kommt es, dass ich mir meinen ersten Sonnenbrand holte. Nach dem Strand reisten alle drei wieder ab. Die zwei „Studierenden“ zurück nach Santiago und Jenni via Panama und Havanna zurück nach Hause. Ich verabschiedete mich und fand mich damit ab, neue Freunde zu suchen. Ich sagte: „Wenn ihr gegangen seit frag ich einfach Mal in den Raum wer Lust hat ein Bier trinken zu gehen.“ Da unterbrach mich bereits Steven und meinte er komme mit. Zweifel verflogen. Allein sein – nein.

Ich entschloss mich sportlich zu betätigen und wollte joggen gehen. Da ich sowieso noch meinen nächsten Bus buchen wollte beschloss ich an den Busterminal zu joggen. Doch meine Pläne änderten sich schnell. Pim der Holländer muss auch gleich dahin. Wir liefen zusammen zum Busterminal und hatten super Gespräche. Pim ist cool. Wir haben viel gemeinsam. Eine Übereinstimmung ist unsere Route. Es könnte also gut sein, dass wir uns in Bolivien wieder treffen. Als wir beide unsere Tickets gekauft haben ging Pim einkaufen fürs Abendessen und ich joggte an einen nahe gelegenen Strand. Wunderschön. Fast keine Menschen, nur Ruhe und Wellen, welche Gegen den Hafen klatschen.

Zurück im Hostel duschte ich und trank ein Bier, danach kochte ich mit Pim etwas Gesundes. Hier in Südamerika ist es wirklich schwer gesund zu essen. Alles ist fettig, brotig und mastig. Während wir kochten übernahmen die UK Jungs die Herrschaft über die Musik. Bald schon waren wir alle am Mitsingen und darüber lachen, dass die Musik überall die Selbe ist. Nach dem Essen spielten wir alle zusammen Jango und hörten alte Boyband Songs. Es war super. Nachdem das Spiel von Jango zu Kingscub wurde gingen wir, das gesamte Hostel, in einen Club. Ich war froh endlich wieder einmal feiern zu können.

Das Aufwachen war sehr amüsant. Aus allen 8 Betten kam Gestöhne und Gejammer. Ein lustiger Anblick wenn ein ganzes Hostel Hangovered am Frühstückstisch sitzt. Um unsere Kopfschmerzen auszukurieren pflanzen wir (ich und 5 Engländer (sprach den ganzen Tag kaum (British English – unmöglich zu verstehen)) uns erneut nach Vina del Mar. Dieses Mal lag ich ausschliesslich auf dem Rücken. Heute ging ich das erste Mal ins Meer. Es war soo schön. Eiskaltes Wasser und riesige Wellen, aber es ist das Meer. Noch einmal zurück zu meinem Po. Es gibt wohl keinen blöderen Ort, wo man sich verbrennen kann. Dazu kommt, dass ich die nächsten 11 Stunden hier im Bus verbringe und mich nicht auf den Bauch drehen kann.

Vor 20 min musste ich mich auf ein Neues von neuen Freunden verabschieden. Ich hoffe einige davon auf meinem Trip noch einmal zu treffen und noch mehr, dass ich noch viele Hostel gefüllt  mich solchen Menschen antreffe.

Kunstwerke der Hafenstadt Valparaiso

Lucy, Coco, Jenni & Zora auf farbiger Treppe 😀

Die ganze Stadt ist voller Katzen und Hunde. Es sind Strassentiere. Da Haustiere verboten sind kümmern sich die Einwohner aber liebevoll um die Tiere. Sie sind gepflegt, anhänglich und haben Namen. Hier eine Katze im Supermarkt.

Arme, wunderschöne Hafenstadt

Singen, lachen, spielen im Casa Valparaiso!

Strand Vina del Mar

Fund von einsamen Strand beim Joggen

.. und ich freue mich schon darauf das nächste Mal zu berichten. Ich bin an einem spannenden Ort

Mendoza, Argentinien

Eigentlich wollte ich nicht mehr nach Argentinien zurückkehren. Doch im Flug nach Chile war eine Reisegruppe aus der Schweiz, welche nach Mendoza ging, da dort gerade das Weinfestival stattfindet. Das grösste Winzerfest der Welt und das grösste Fest von Argentinien. Als ich dann an der Free Walking Tour noch jemanden kennen gelernt habe, der mich begleitet war klar, dass ich zurückgehe.

Mit dem Bus sinds von Santiago her nur 7 Stunden nach Mendoza. Diese nahmen ich und Jenni auf mich. Es war eine wunderschöne Reise durch die Anden.

Am ersten Tag besuchten wir zwei Winzereien. Eine kleine familiäre und eine grosse Firma, welche unzählige (Zahl vergessen) Liter Wein pro Jahr produziert. Zudem besuchten wir eine Olivenöl Farm. An allen Orten wurde reichlich degustiert. Wir hatten eine coole Gruppe. Der eine aus Canada kaufte am Schluss sogar noch eine zusätzliche Flasche Wein, die wir zusammen genossen. Die Weine und auch die verschiedenen Öle waren super. Wir degustierten den Wein, welcher in Deutschland die letzten drei Jahre den goldenen Preis gewonnen haben. Auch wie das ganze Hergestellt wird ist spannend. Wir hatten einen schönen, sonnigen Tag auf den abgelegenen, ruhigen Farmen.

Am Abend assen wir dann mit dem ganzen Hostel zusammen BBQ. All you can eat, mit einer guten Flasche Wein. Super! Danach gings offiziell weiter mit Trinkspielen. Ich lernte viele neue coole junge Leute kennen. Eigentlich wäre das grosse Fest mit der Show und der Wahl der Weinkönigin auf heute angesagt, doch es wurde verschoben, da die Lichtvorrichtung der Bühne einstürzte und die Artisten sich weigerten so aufzutreten. Schade. Die Zeit für Jenni ist knapp und sie muss Winzerfest oder Strand auslassen. Wir entscheideten uns eine Nacht länger zu bleiben, da wir extra wegen dem Fest gekommen sind.

Am Tag 2 in Mendoza. Ich und vier Deutsche machen uns auf den Weg zum Terma Cacheuta. Was uns da erwartet war wunderschön. Ein Thermalbad mitten zwischen den riesigen Bergen. Ein Bad floss ins andere und die Temperatur variierte von Bad zu Bad. Wir verbrachten den ganzen Tag da oben. Bis wir dann mit dem Bus wieder zurück fuhren und uns fürs Winzerfest vorbereiteten. Wir gingen aber nicht rein zu den kostenpflichtigen Sitzen, sondern auf einen Berg in der Nähe, wo alle einheimischen sich mit Stühlen und Bier vergnügten. Man sah nicht besonders viel. Wir blieben da, bis die Tanzvorführungen zu Ende waren und die Weinkönigin gekrönt wurde. Dann beschlossen wir zurück zu gehen. Es war nicht besonders spektakulär, aber hei wir waren da. Am grössten Weinfestival der Welt.

Am Montag früh wollten wir uns auf die Reise zurück nach Chile, Valparaiso machen. Leider ist das Kreditkarenproblem noch nicht gelöst. Im Gegenteil, es wurde grössers. Jennis Kreditkarte wurde gesperrt, da sie bei der Bank nicht angegeben hat nach Argentinien zu gehen. Wir leben also von meinem Bargeld was knapper und knapper wird. Am Montagmorgen machen wir uns mit samten Gepäck auf zu der Bank. Denn da gibt es am Montagmorgen eine riesen Schlange, da alle Argentinier ihre Rente holen können. Da die Zeit knapp ist haben wir den Bus noch nicht gebucht. Glück gehabt. Der Security der Bank lies mich vor und ich schlug mich mit meinem Spanisch durch die Bank. Zuerst wollten die den Automaten nicht öffnen. Als ich aber genau sagen konnte welcher, taten sie mir den gefallen. Gott sei Dank. Glück im Unglück. Die Karte ist seit drei Tagen im Automaten und wartet auf mich. Ich glaube die ganze Bank konnte mir meine Freude vom Gesicht lesen. Auf an den Busbahnhof. Leider ist der Bus schon ausgebucht. Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und buchen den nächsten Bus nach Santiago von wo aus wir direkt nur mit 10 min Wartezeit weiter nach Valparaiso kommen. Da lieg ich nun auf dem Bett in einem 8er Dorm mit Ausblick auf Valparaiso.

Meine Probleme lösen sich Stück für Stück. Morgen kommen Corina und Lucy hier her und bringen mir meinen Bikini. Alles kommt gut. Jetzt müssen nur noch unsere Kreditkarte wieder entsperrt werden. Um dies zu erreichen schreiben wir zwei böse Mails an unsere Banken :).

Wine tasting

 

Umzung Winköniginnen

Winzerfest vom Berg herab

Termas Cacheuta

 

Passstrasse Argentinien – Chile

 

Ergänzung zu „verschissener“ Tag

Mein Pech hält weiter an. Am Tag meiner Abreise musste ich früh raus. Um meine Zimmergenossen nicht zu wecken packte ich deshalb im Dunkeln. Heute, als wir uns auf den Weg zu einem Thermalbad machten merkte ich dass ich meinen Bikini zum Trocknen da liegen gelassen habe. Schlimm? – Nein. Schlimm ist, dass ich meine Kreditkarte nicht mehr finde. Wir gehen davon aus, dass ich diese im Automaten stecken gelassen habe beim Geld abheben. Da drauf ist mein komplettes Reisebudget. Ich hab noch ne Reserve, doch mit dem kleineren Anteil meines Geldes. Banken geschlossen. Abreise nach Chile voraussichtlich morgen früh.. 🙁

„Verschissener“ Tag

Zuerst dachte ich der Tag wäre wortwörtlich «verschissen». Später stellte sich heraus, dass es schlimmer war als das. Ich beginne von vorne..

Unser Bus von Santiago nach Mendoza fuhr um 7:30 Uhr. Wir mussten also früh aufstehen und wollten uns am Busbahnhof treffen. Wir hatten die Adresse und die U-Bahn Station. Doch als ich an der U-Bahnstation ankam waren da keine Busse. Ich irrte herum. Jeder den ich fragte, meinte ich soll in eine andere Richtung gehen. Das ist hier so üblich. Man sagt nicht ich weiss es nicht, man sagt einfach irgendetwas Falsches. Als die Zeit knapp wurde, suchte ich mit dem Navi nach der Adresse. Diese war 15 Minuten entfernt. Ich dachte das kann nicht sein doch lief los. Ich rannte beinahe, da die Zeit knapp war. Als ich an dieser Station angekommen bin merkte ich, dass eine andere U-Bahnstation dazwischen ist, also konnte das eigentlich nicht richtig sein. Trotzdem fragte ich rum und suchte weiter. Jenni war unterdessen bei der angegebenen U-Bahnstation am Suchen. Um 7:27 habe ich jemanden gefunden, der weiss wo mein Bus fährt und tatsächlich. Es hat gereicht. Doch Jenni ist an einem komplett anderen Ort. Der Buschauffeur war wütend und packte mein Gepäck wieder aus. «Pech gehabt». OK. Ich wollte einen neuen Bus buchen, doch das geht nicht ohne Jennis Pass. Ich erklärte Jenni, das ich an der Station Universidad auf sie warte und wir werden einen neuen Bus buchen. Ich lief also zurück zu der Station, wobei ich erwähnen muss, dass wir während der Suche beide vorne und hinten einen schweren Rucksack trugen. Ich wartete an der Busstation. Doch Jenni kommt nicht. Als wärs nicht schon schlimm genug, scheisst mich dann ein Vogel an. Verschissen!! Wie kann man so viel Pech haben, dass man genau an diesem Ort steht? Ich war voll! Arme, Haare, Rucksack, ALLES! Ich probierte mich etwas zu waschen, doch das geht schlecht mit so viel Gepäck. Ein Chilener schaute mich an und sagte mir, dass mein Rucksack offen ist. Ich kriegte Angst. Er sah es und fragte mich ganz vorsichtig ob er mir helfen soll. Ich wusste nicht was sagen. Wem kann ich trauen? Ich sagte ja und er kam mir ganz langsam näher und schloss meinen Rucksack. Er sagt ich soll aufpassen hier ists gefährlich. Ein anderer Mann kommt und bringt mir Taschentücher. Er half mir zu putzen und sagte ich soll mein Gepäck ablegen und wir putzten gemeinsam meine Haare. Er zeigte mir wo die Toilette ist, doch ich wollte nicht gehen, da Jenni jeden Moment hier sein muss. Ich putze so gut es geht. Der Gestank war fürchterlich. Ich dachte ich muss mich übergeben. Der Mann der mir geholfen hat sagte ich soll kurz warten. Später kam er wieder und war am Telefon. Ich hörte, wie er jemanden sagte, wo er steht. Bei mir läuten sofort die Alarmglocken. Eine Falle. Ich packte mein Zeug und lief davon. Vor der Metrostation wartete ich weiter in der Hoffnung, dass kein Vogel mehr kommt. Ich telefonierte immer wieder mit Jenni, welche ebenfalls verzweifelt nach mir suchte. Nach ca. 10 min kam ein Angestellter des Bahnhofs zu mir und zog mich zur Seite. Es sei enorm gefährlich hier einfach so rum zu stehen. Ich wartete neben ihm weiter und erzählte ihm was passiert ist. Er erklärte mir, dass dies kein Vogel war und fragte mich, ob mir jemand helfen wollte. Ohne grosses Mitleid sagte er «das sind Profis». Ich glaubs nicht! Was die alles für Tricks anwenden um an etwas Beute zu kommen. Ich war völlig geschockt. Ich wollte nur noch weg. Aber wo ist Jenni. Nachdem ich ca. 30 min gewartet habe und sie alles abgesucht hatte telefonierten wir wieder. Sie sagt sie hätte nun alle Ausgänge von der Station Universidad de Chile abgesucht. Na toll. Und ich steh direkt vor dem Ausgang der Station Universidad de Santiago. Scheiss Tag! Sie machte sich erneut auf den Weg. Zum Glück konnte ich den Bus nicht buchen, denn den nächsten hätten wir auch verpasst. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu den Bussen und buchten einen nächsten Bus. Wir warteten am Busbahnhof und liessen den Ort, wo der Bus kommt nicht aus den Augen. Endlich, wir sitzen im Bus. Haben 7 Stunden Fahrt vor uns und ich stink schrecklich nach etwas, was auch immer. Ich war so erleichtert. Hier im Bus will uns niemand was tun. Wir lachten darüber, was die Chilener für ein Volk sind. Ich hab nun noch viel mehr Angst beklaut zu werden und ich bin erst in Chile, dem sicherste Land meiner Reise.

Der Bus fuhr stundenlange durch die Anden. Der Anblick war wunderschön. Berge wohin du siehst in allen denkbaren Farben. Zwischendurch machten wir kurze geheimnisvolle Stopps wo zum Beispiel der Fahrer ausstieg und jemandem am Strassenrand Tic Tac und Fanta bringt?! Oder dann natürlich erneut den Stopp um die Taschen zu kontrollieren. Hier warteten wir ca. 2 Stunden bis wir dann endlich in eine Reihe stehen durften und unsere Rucksäcke offen vor uns halten. Wir fühlten uns zirka wie bei einem Menschenhandel. Das Beste war, dass der Mann, welcher unsere Taschen durchsucht dafür ein Trinkgeld fordert. Wie alle! Trinkgeld fürs Tasche ins Taxi laden. Trinkgeld fürs Tasche aus dem Car nehmen. Ist doch alles selbstverständlich? Und wenn man nichts gibt, ja dann werden die böse…

Endlich in Mendoza angekommen nahmen wir ein Taxi, welches uns an einem völlig falschen Ort ausstiegen liess. Heute läuft einfach nix. Zum Dank gönnen wir uns ein dickes Filet im leckersten Restaurant der Stadt. Direkt mit Ausblick auf die Parade, welche kurz nach dem Essen begann.

Trotz all dem Pech, das wir hatten, gab es schöne Erlebnisse an diesem Tag und wir nehmen das Ganze mit Humor und haben viel gelernt :).

San Cristobal & mehr..

Kurze Zwischeninfo: Ich werde ab sofort Namen von Personen und Hostels erwähnen, damit diese Seite und vor allem ich später noch Tipps weiter geben kann und auch damit ich noch weiss wer all die Namen sind, welche neu in meinen Handykontakten stehen ;).

Erster Tipp für Santiago wäre mit Sicherheit das Happy House Hostel. Es ist sehr ruhig und nicht gerade der Punkt wo man viele Leute kennen lernt, doch es ist wunderschön, sauber, hat einen Pool und die Betten sind bequem:-D. Ich fühl mich gerade richtig super und bin überglücklich mit meiner Situation! Im Moment klappt alles wie es soll 🙂

So kommts zu diesem wunderschönen Tag. Nach dem ich mein Rührei (njommi) gegessen habe, machte ich mich mit Angela aus Thun und Ruben aus Australien auf den Weg zum San Cristobal. Wir nahmen ein Stück die U-Bahn um uns dann mit der Zahnradbahn (ohne Zahnräder?!) auf den Berg verfrachten zu lassen. Da oben gingen wir dann die Treppen hoch zu der San Cristobal Statue. Und man sah über ganz Santiago. Wunderschön. Dann machten wir uns auf den Weg zum Freibad, welches wenige Kilometer entfernt war. Dazu nahm Ruben die Gondelbahn, denn er sah dies zum ersten Mal. Als wir uns wieder trafen schwärmte er: „Es ist als wäre ich ein Vogel“.

Wir sahen das Freibad an und jähsten nach Abkühlung. Doch Angela meint nur zwei Kilometer weiter entfernt sei ein zweites, mit Blick über Santiago. Diese Strecke nehmen wir gerne auch noch auf uns. Und ja „valio la pena“ es hat sich gelohnt. An einem perfekten Ort badeten wir und genossen die Sonne. Erst als das Freibad schloss verabschiedeten wir uns von dem schönen Ort. Auf dem Nachhauseweg sahen wir einen Baum mit ganz kleinen Nektarinen. Ruben biss in eine rein. Wir waren erstaunt die waren süss und meega lecker. Wir pflückten die Grössten und packten damit unsere Taschen voll.

Unseren Beinen war es nach Pause und unsere Bäuche nach Meeresfrüchten. Also gingen wir zum Hostel und holten Rubens Freunde. Dann machten wir uns auf den Weg zu einem guten & teuren Sea Food Restaurant. Das Essen war gut. Das Ambiente noch besser. Die Tür war als würdest du in die Kabine vom Capitan eines riesen Schiffes einsteigen und innen war alles voller Muscheln, hunderte von Gängen, Piraten, … Die Kellner servierten in Matrosenuniform und einer der Matrosen spielte Gitarre. Es war super. Nach dem Essen steuerten unsere Herren, mit dem Anführer von Pato, welcher geschätzte 60 Jahren mit sich trägt zu der nächsten Bodega und kauften 3 Flaschen Wein. Diese genossen wir dann noch als Schlummertrunk im Hostel.

Damit ich auch noch etwas für die Bildung gemacht habe, ging ich heute ins Muesum de la memoria. Dieses zeigte wie noch gar nicht lange her die Menschen in Chile verschleppt, gefoltert und umgebracht wurden. Es war sehr eindrücklich. Ich sah Videos von Menschen, welche die Folter miterlebt haben und Aufsätze, welche Kinder in dieser Zeit geschrieben haben. Traurig, wozu die Menschheit fähig ist. Dies ist das erste Museum, welches ich freiwillig besucht habe, und es hat sich gelohnt. Vielleicht sollte ich dies öfters machen ;).

Vor dem Muesum holte mich Jenni ab und wir versuchten zu einem Shoppingzenter zu gelangen. Mit ÖV ist dies super schwer zu erreichen, also nahmen wir ein Taxi. Leider passierte etwas, was hier normal zu sein scheint. Der Taxifahrer fuhr in die völlig falsche Richtung. Bis wirs herausgefunden haben und uns der Fahrer endlich glaubte, dass er in die falsche Richtung fährt kostete es einige Taxometer. Doch wir kamen an und waren begeistert von dem gigantischen Shoppingzenter mit gigantisch tiefen Preisen für gigantische Kleider- und Schuhmarken. Leider gefiel mir nichts so gut, dass es sich lohnen würde dies noch 4 Monate mit zu schleppen und ich ging mit leeren Händen nach Hause. Auf die Rückfahrt bestellen wir uns ein Uber. Dies ist viel günstiger und die Fahrer benutzen das Navi. Wir sind beide begeistert von Uber!!

Donnerstagnacht
Jennis Freundinnen Corina und Lucy hatten heute ihren ersten Tag an der Uni. Sie studieren für ein halbes Jahr hier. Mit zwei Tagen pro Woche Anwesenheitspflicht und haben sie noch super viel Freizeit, um das Land zu Entdecken. Der erste Schultag muss natürlich gefeiert werden. So kams, dass Jenni und ich um ca. 20:00 Uhr vor einem Hotelstanden aus welchem laute Musik dröhnte. Wir erklärten den Türsteher, dass wir von der Fenn Universidad de Chile sind und wurden herzlich empfangen und kriegten 5 Getränkegutscheine. Die Party war auf einem grossen Platz in Mitten von Wohnblöcken. Scheinwerfer zeichneten Muster an die hohen Nebengebäude und Angestellte liefen mit Häppchen durch die Menge. Die Stimmung war super. Es war ein richtig cooler Abend, bei welchem kein Cent drauf ging.

San Cristobal


 

Santiago

Wir kamen an wunderschönen Pärken und Häusern vorbei.

Schwimmbad auf dem Berg. Sehr sehr geil!


Vom Schwimmbad aus:

Schönes Restaurant, guter Wein.

Uniparty mitten in den Wohnblöcken.