Torres del Paine, Chile

WOW!

Ich bin erst seit 2 Wochen unterwegs und bin bereits 6 Mal geflogen. Habe Den Boden von drei Ländern betreten, habe 2 Naturwunder gesehen, beobachtete 5 Tiere welche ich noch nie in der Wildnis gesehen habe und lernte duzende Menschen kennen, welche ganz bestimmt einmalig sind. So viel hätte ich von meiner Reise nicht erwartet. – Weiter gehts!

5 Stunden dauert die Busfahrt nach Puerto Natales. Diese nehmen wir auf uns, da wir unbedingt in den Nationalpark Torres del Paine wollen. Die Trekkingtouren im Park sind bereits seit Monaten ausgebucht. Also buchen wir zwei Nächte in Puerto Natales um einen Tag im Nationalpark zu verbringen. Nach 5 Stunden also sollten wir in Puerto Natales sein. Nicht eingerechnet ist, dass die ganzen Reisenden nicht wie „normal“ zwei Mal aussteigen mussten um je einen Stempel „Salida Argentinia“ und „Entrada Chile“ zu bekommen. Nein, an der Grenze zu Chile werden sämtliche Gepäckstücke kontrolliert. So hiess es Allmann raus und Schlange stehen. Kameras, Jacken, Elektronische Geräte etc. wurden nicht kontrolliert. Ich vermute es geht um Pflanzen und Lebensmittel?!.

Von Puerto Natales in den Park sind es erneute 2 Stunden plus Schlange stehen. Wir haben nur den einen Tag. Den windigen, regnerischen, kalten einen Tag. Wir liefen ca. 2 Stunden, da fing es an zu regnen. Nach ca. 4 Stunden laufen waren wir durchnässt und erst nach ca. 6 Stunden laufen nahm uns endlich jemand per Anhalter mit. Er brachte uns an den nächsten Ort, an welchem in 2 Stunden ein Bus fahren würde und wir freuten uns auf einen warmen Tee. Die Realität ohrfeigte uns. Kein Kaffee, keine Wärme, kein Netz. Nada. Genau dann, wenn ich auf einen dringenden Anruf von Zuhause warte. Wir quetschten uns vor die Heizung und warteten. Mit 3/4h Verspätung kam dann auch schon der Bus. Zu unserem Glück mussten wir nur zwei Mal umsteigen (-.-?!) um dann unsere nassen Hintern zwei Stunden in einen Reisebus zu setzen. Keine Angst so schlimm war dieser Tag nicht :D.

Schlimmer war die darauffolgende Nacht. Ich war todmüde und hatte tausend Dinge im Kopf, also legte ich mich früh schlafen. Doch mit schlafen war vorerst Mal nichts. Der Chilener neben mir erzählte mir seine Lebensgeschichte. Halb so schlimm, ich verstehe ja nur die Hälfte. Bald schon schlief ich ein. 01:30 raschelte es neben meinem Bett. „Señorita, Señorita“. Ich ignorierte gekonnt. *Fluch, raschel raschel* „Señorita“. Ich öffnete die Augen und erschrak, als ich die Gestalt direkt neben mir sah. Da frägt mich mein Zimmergenosse doch tatsächlich, ob er unter meine Decke darf, es sei so kalt. „Natürlich nicht, er soll die Decken von den anderen Betten nehmen“ sagte ich, doch das passt ihm gar nicht. Er quengelte und stürmte wie ein Kind. Er bot mir sogar 20’000 Peso an dafür. (CHF 30.-) Ca. 20min. und 30 „Claro que No“ später kommt dann noch seine letzte Frage „OK, krieg ich dafür ein Gutenachtkuss?“ Ich sagte er soll mich nicht nerven und steckte mein Kopf unter das Kopfkissen und wartete bis er schlief. Ich überlegte mir, ob dies eine Ablenkung war und nun all meine Wertsachen weg sind. Also packte ich mein Handy und meine Kreditkarte drückte sie fest an mich und schlief weiter. Mit diesen zwei Dingen würde ich um die ganze Welt kommen redete ich mir ein.. Am Morgen stürmte ich aus dem Zimmer direkt in die Arme des Hotelbesitzers. Ein fetter Kuss auf die Backe folgte und er zog mich zum Fernseher. Er sprach kein Wort aber erklärte mir mit Händen und Füssen, dass der Mann der in Chile das Feuer gelegt hat geschnappt wurde. Ich eilte zur Türe raus. Drei saftige Küsse später stand ich vor der Tür. Ach die Chilener. Ab gehts zurück nach Argentinien!

Am 27. Januar trat ich meinen Flug zurück nach Buenos Aires an. Ich stieg ins Flugzeug und suchte meinen Platz Nr. 2A. Lustigerweise fand ich diesen in der Businessclass an. Ich fragte den Herrn Stewardess freundlich, ob es sich um einen Fehler handelt. Er sagt nur „Please enjoy“. Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich also an meinen Businessfensterplatz und enjoyte ;). Ich bestellte drei verschiedene Getränke und ass zwei Sandwiches gleichzeitig :D. Alles andere könnte ich mit mir nicht vereinbaren und wäre Verschwendung von Glück 🍀 .

Als wird über Buenos Aires flogen, konnte ich den Mund kaum schliessen. Buenos Aires bei Nacht. So etwas Schönes habe ich selten gesehen. Alles so lebendig und trotzdem ganz geordnet. Wunderschön.