Ans Ende der Welt

20.01.2017, 09:00 Uhr Ich sitze im Flugzeug ans Ende der Welt. Ich fliege in die südlichste Stadt der Erde. „El fin del mundo“, Ushuaia, Argentinien. Ich bin nicht alleine unterwegs. Ich konnte mich einer Schweizerin anschliessen, welche für ein Stück denselben Weg geht. Sie ist super organisiert und hat das meiste durchgeplant, während ich völlig draufgängerisch und chaotisch unterwegs bin. Ich weiss nicht was ich will und steuere gerade auf ein Hostel zu, welches laut Internet ausgebucht ist. Naja..

Von Buenos Aires musste ich mich verabschieden. Es ist eine völlig lebendige Stadt. Es ist immer etwas los und das Nachtleben ist der Wahnsinn. Ich bin jedoch froh etwas Ruhe zu bekommen und kurz raus aus der Wärme ist auch nicht schlecht. In Ushuaia erwarten mich rare 14 Grad. Im Hostel Milhouse in Buenos Aires kannte ich nach 3 Nächten so viele Leute, dass ich mich kaum noch in die Lobby traute ;). Es ist ein „Partyhostel“, welches jeden Abend zusammen in einen Club geht und sich die Lobby bei Nacht selbst in einen verwandelt. Da ist dieser Club. Der grösste, bekannteste in Buenos Aires. Ich wollte unbedingt da hin. Ich stand schon davor, wir waren ca. 7 Leute. Da kam der eine nicht rein, da er ein Thanktop trug. Ich weiss nicht genau wieso, doch ich entschied mich dann bei all den „nichtgeduldeten“ im Thanktop zu bleiben. Der eine wohnte gleich um die Ecke. Wir gingen hoch aufs Rooftop und unterhielten uns bis zum Sonnenaufgang. Am nächsten Morgen bereute ich so einiges. Am meisten, dass ich das Kika nicht von innen gesehen habe. Ausserdem verbrachte ich meinen letzten Tag in Buenos Aires mit schlafen, der Sonne ausweichen und Kopfschmerzen =D.

Unterdessen habe ich, hoffe ich zumindest, den schlimmsten Teil Heimweh überstanden. Noch immer vermisse ich mein Zuhause wahnsinnig. Doch die ganz starken Einsamkeitsgefühle sind zum grössten Teil weg. Langsam habe ich begriffen, dass ich nirgendwo alleine bin und es allen gleich geht. Doch wie viel einfacher wäre alles, wenn ich nicht wüsste, dass mein Schatz Zuhause wartet. Ich frage mich, wann ich an dem Punkt bin an dem ich die Tage abzähle und die beneide, die noch alles vor sich haben :).

Beim nächsten Mal erfahrt ihr, wie es am Ende der Welt aussieht.

Guide für die La Boca Tour. Auf dem T-Shirt steht Life is too short to learn German.

La Boca, das bunte Armendorf

La Boca ist die Stadt, in der die Armen von Buenos Aires wohnen. Hier entstand auf eine ganz coole Weise der Tango. Als die reichen von Buenos Aires neue Häuser bauten und in diese einzogen, war das Dorf la Boca leer. Die Menschen, welche kein Haus hatten ergriffen diese Chance und zogen in diese Gebäude. Sie wohnten teilweise zu 20 in einem Raum. Nun muss man sich vorstellen, dass einige dieser Leute noch gerne ein Instrument spielten. Es war ein riesen, lautes Durcheinander. Ja, das ist der Tango. Nun wurde diese Musik aber verboten. Und der einzige Ort, an welchem der Tango gespielt werden durfte war in den Bordellen. Da nutzte man diese zum Tanzen. Und zwar tanzten zwei Männer um eine Frau. Dies ist der Ursprung des Tangos, welcher heute als Paar getanzt wird und von dem ich übrigens auch bereits eine Lektion besucht habe :).

Fussballstadium der Boca Juniors

Ich war noch nie in einem Stadium, mir gefiel es. Doch unsere Amerikaner waren entäuscht. „Sogar das aus ihrer Highschool ist grösser“ meinen sie.