Begegnungen

In Iguazu angekommen legte ich mich an den Pool. Endlich einmal einfach in die Sonne liegen, schwimmen und braun werden. Doch da war niemand am Pool. Und da kam sie schon, eine grosse Welle von Einsamkeitsgefühlen. Geniessen ging nicht, ich fühlte mich wie mitten im nichts alleine ausgesetzt. Ich schickte ein Stossgebet in den Himmel, Gott soll mich bitte nicht so alleine lassen. Zwei Minuten später kam Miri eine Argentinierin und fragte mich, ob ich mich zu ihr setzten möchte. Leider ging dies nicht, da bevor ich meine Sachen packen konnte bereits Sebar kommt und mir ein Bier offerierte. Als wir schlussendlich zu dritt da sassen und ich probierte den spanischen Gesprächen zu folgen, kommt eine Deutsche zu mir und lädt mich ein, mich zu Ihnen den „Schweizern“ zu setzen. Ich musste leider ablehnen, da ich schon voll „vergeben“ war. =D Ich glaube vereinsamen geht gar nicht und hoffe das mich dieses Gefühl in Zukunft in Frieden lässt. Mit Miri verbrachte ich den Rest meiner Zeit in Iguazu und sie lud mich zu ihr nach Cordoba ein. Sebar ging dann zurück nach Buenos Aires und bot mir eine Stadtführung an.

Auch in der Schweiz habe ich oft das Problem meine Emotionen nicht richtig im Griff zu haben. Oft geschieht etwas nicht, wie ich es mir vorgestellt habe und ich werde wegen Kleinigkeiten sehr traurig. So kam es, dass ich einen richtig schlimmen Tag hatte. Alles lief schief und ich fühlte mich erneut einsam. Es war niemand da, dem ich erzählen konnte, wo mein Problem liegt, geschweige denn davon, dass mir jemand helfen konnte es zu lösen. Ich stand also im Microcentro von Iguazu, hatte keine Energie mehr und wusste nicht wie nach Hause. Die Tränen kullerten langsam meine Wangen herunter. Als ich in einen Bus einstieg musste mir dann natürlich im Stress auch noch alles herunterfallen. Handy, ID, Geld, Einkauf etc. Ich rufte gerade Laut aus, als eine ruhige Stimme – deutsch – sagt „alles ist gut“. Mir viel ein Stein vom Herzen. Mein türkischer Zimmergenosse, welcher in Barcelona wohnt und Holländisch spricht (LOL). Wir setzten uns und er erzählte mir von seinem weitaus mehr misslungen Tag. Doch er strahlte und lernte mich: Auf deiner Reise bzw. in deinem Leben wirst du noch 1000 solchen Situationen ausgesetzt werden. Kam es jemals nicht wieder gut? Er habe begonnen im schlimmsten Moment am meisten zu Grinsen. Every Thing Is Gonna Be Allright. DANKE FÜR DIESE WORTE!

Eine ganz andere Begegnung habe ich leider heute erlebt. Ich war auf dem Weg zu einer Eisdiele, wo ich mich mit einer Freundin verabredet habe. Ich hatte 15min Fussweg und bekam Gesellschaft. 2 junge Typen, sozusagen Kinder beobachteten mich und sprachen. Ich wusste gleich, dass sie es auf mich abgesehen haben, doch was soll ich tun. Ich lief weiter und als ich auf ihrer Höhe war hielt mich der eine Fest und der andere reiss mir meine Kette vom Hals. Es ist eine goldene Kette mit einem eingravierten Bild von mir und Dani. Natürlich weiss ich, dass man kein Gold trägt, doch es war doch ein Geschenk für diese Reise. Ich fing an zu weinen und unzählige Leute kamen zu mir und wollten mich beruhigen, doch ich lief nur weiter. Ich war, und bin es immer noch, total geschockt!